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Back In The World Of Adventures
Label: InsideOut Music
Format: CD
Erscheinungsjahr: 1995
Gesamtlänge: 71:26
Genre:
Tracks | ||
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1 | World Of Adventures | 13:37 |
(Stolt, Roine) | ||
2 | Atomic Prince / Kaleidoscope | 07:49 |
(Stolt, Roine) | ||
3 | Go West Judas | 07:47 |
(Stolt, Roine) | ||
4 | Train To Nowhere | 03:49 |
(Stolt, Roine) | ||
5 | Oblivion Road | 03:47 |
(Stolt, Roine) | ||
6 | Theme For A Hero | 08:32 |
(Stolt, Roine) | ||
7 | Temple Of The Snakes | 01:23 |
(Stolt, Roine) | ||
8 | My Cosmic Lover | 06:46 |
(Stolt, Roine) | ||
9 | The Wonder Wheel | 04:17 |
(Stolt, Roine) | ||
10 | Big Puzzle | 13:34 |
(Stolt, Roine) | ||
- Kommentar
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Das Original dieser 1999er InsideOut-Pressung erschien 1995 bei Foxtrot Music. InsideOut verkaufte dieses Album zusammen mit "Retropolis" in einer "Two In One"-Box. Welch Glück, dass ich beide noch nicht hatte.
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Endlich ist der Mann der vielen Pseudonyme wieder da. Don Azzaro alias Dexter Frank Jr. alias Roine Stolt veröffentlicht endlich den schon länger angekündigten Nachfolger von "The flower king". Einen dreifachen Tusch für diese weitere musikalische Meisterleistung des schwedischen Gitarreros. Im Gegensatz zum letzten Werk, trägt diese CD nun den Gruppennamen "The Flower Kings", hinter dem sich niemand anderes als die Band verbirgt, mit der Roine im Juli in Stuttgart beim enthusiastisch gefeierten 3.Stuttgarter Prog Event und September in Göteborg auch live aufgetreten ist. Im einzelnen sind dies: sein Bruder Michael am Bass, Tomas Bodin an den Tasten (u.a. Mellotron!) und Flöte, Hasse Brunuisson an Percussion und Jaime Salazar am Schlagzeug. Wer die fünf bei diesen Live Auftritten erleben durfte, konnte sich von den hervorragenden Qualitäten jedes Einzelnen überzeugen und wird dieses in noch besserer Studioabmischung hier wiederfinden.
Die Wurzeln zu den 70ern sind immer noch hörbar, ohne dass die Musik jedoch altertümlich oder antiquiert klingt. Bekannte Stilelemente, wie typischer Gitarrensound, Kompositionen im Einklang zwischen Gitarre und Keyboards, sowie gelegentliche Saxophoneinlagen finden sich wieder, daneben kommt aber auch Jazz ("Oblivion road") oder auch anspruchsvoller, eingängiger Rock ("My cosmic lover") dazu.
Über den musikalischen Gehalt dieser Lieder, aber auch die mehr atmosphärischen Instrumentals "Temple of the snake" und "The wonder wheel" lässt sich natürlich streiten. Die instrumentalen Klangwerke machen jedoch nur rund zehn Minuten der Platte aus, und an den etwas poppigen Charakter von "My cosmic lover" mit einer Laufzeit von fast sieben Minuten, habe ich mich mittlerweile sehr gut gewöhnt und singe fröhlich mit. Doch kann der Rest wirklich jeden Fan überzeugen. Der Opener "World of adventures" beginnt recht yessig, mehrstimmiger Gesang wurde dabei übereinander gemischt. In den folgenden dreizehn Minuten entwickelt sich ein begeisterndes Progressive Rock Stück, mit mehreren, wiederkehrenden Melodien und verschiedenen Stimmungslagen. Es folgt das Instrumental "Atomic prince" mit nahtlosen Übergang in "Kaleidoscope", ersteres ein typisches Roine Stolt Instrumental mit klassischen Anleihen, gitarrendominiert und einzelnen Mellotroneinlagen. Dann das recht heavylastige "Go West Judas" mit treibenden Bass und Schlagzeug, sowie kerniger Gitarre. Die absolut gigantische Ballade "Train to nowhere" geht sofort in die Gehörgänge, da eingängig und radiotauglich. "Theme for a hero" zu Beginn wieder getragen von der Gitarre, entwickelt sich auf achteinhalb Minuten zu einem wahren Instrumentalknaller, in dem sehr harmonische Gitarre und Keyboards nacheinander melodieführend sind. Zum Ende wiederum ein Longsong mit verhaltenem Begin, Temposteigerung, abwechselnden Keyboards- und Gitarrensoli und bombastischem Schlussteil. Daneben natürlich der angenehme Gesang von Roine, nicht aufdringlich, aber prima abgestimmt zum musikalischen Rest.
"Back in the world of adventures" ist ein Album, das durch mehrmaliges Hören wächst. Wie schon beim Vorgänger eröffnen sich dadurch neue Perspektiven und die musikalische Welt der fünf Schweden wird bei den komplexeren Stücken wesentlich zugänglicher und kann immer mehr begeistern. Eine konsequente Weiterentwicklung, die vielleicht in den oben angesprochenen Ausnahmen manchem zu extrem ist, aber zum Großteil doch typisches "Flower King" Feeling bietet. Damit natürlich eines der definitiven Höhepunkte 1995.