MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
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Tracks | ||
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1 | Rhythm Of Life | 00:28 |
(Bodin, Tomas) | ||
2 | Retropolis | 11:07 |
(Stolt, Roine) | ||
3 | Rhythm Of The Sea | 06:13 |
(Stolt, Roine) | ||
4 | There Is More To This World | 10:07 |
(Stolt, Roine) | ||
5 | Romancing The City | 00:53 |
(Bodin, Tomas) | ||
6 | The Melting Pot | 05:48 |
(Stolt, Roine) | ||
7 | Silent Sorrow | 07:38 |
(Stolt, Roine) | ||
8 | The Judas Kiss | 07:39 |
(Stolt, Roine) | ||
9 | Retropolis By Night | 03:06 |
(Bodin, Tomas) | ||
10 | Flora Majora | 06:49 |
(Stolt, Roine) | ||
11 | The Road Back Home | 08:57 |
(Stolt, Roine) | ||
- Kommentar
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Das Original dieser 1999er InsideOut-Pressung erschien 1995 bei Foxtrot Music. InsideOut verkaufte dieses Album zusammen mit "Retropolis" in einer "Two In One"-Box. Welch Glück, dass ich beide noch nicht hatte.
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Wird Roine Stolt jetzt zum Politiker? Wie kann man denn nur so schamlos lügen? Erst kündigt er großspurig an, sein neuestes Album werde kommerziell und dann liefert er mit "Retropolis" ein Werk ab, dass diese Versprechung fast total verfehlt. Wenn dies nicht die Verkaufsabsichten der Prog Hörerschaft in den Keller sinken lässt. Jetzt sind wir alle aber wahnsinnig enttäuscht, viel lieber hätten wir doch ein anspruchsloses, Easy Listening Album gehabt!
Nun aber genug geblödelt. Was wirklich passierte, war, dass während des Entstehungsprozesses des Albums sich die erste kommerziellen Ideen immer weiter in eine andere Richtung entwickelten und bis zur endgültigen Bannung auf Tonspur immer komplexer wurden. So ist "Retropolis" laut Aussage von Roine Stolt im Vergleich zu den beiden Vorgängern "The flower king" und "Back in the world of adventures" das bisher komplexeste und abwechslungsreichste Werk. Auf der anderen Seite ist "Retropolis" aber trotzdem ein typisches Flower Kings Album. Man bekommt eigentlich alles geboten, was man von den Schweden erwarten durfte: melancholische Balladen, bombastische Arrangements, deutlichen 70er Touch, zwei Longsongs, natürlich die gewohnt gute Gitarre und bei zwei Stücken als Gäste Ulf Wallander am Sopransaxophon, sowie Hasse Fröberg "am" Gesang. Doch kommen diesmal die Keyboards, sowie Mellotron und Hammond viel mehr zur Geltung und auch in Punkto Komplexität und Abwechslung wurde noch mehr an den Arrangements gebastelt. Es wird deutlich, dass hier langsam eine Band zusammenwächst. Der Opener "Retropolis" (wenn man mal Titel 1, die synthetische Ping Pong Spielerei "Rhythm of life" außer acht lässt) zeigt die vorher angesprochenen neuen Tendenzen. Die Abwechslung durch mehr Breaks, aggressive Gitarre, Hammond und verspielte Soundcollagen wäre so z.B. auf "The flower king" noch aus dem Rahmen gefallen. Wie auch bei den anderen Alben übt man sich in Selbstzitaten, der Schlussteil von "Flora Majora" entspricht dem Anfang von "Scanning the greenhouse" der "The flower kings" CD. Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt und so hat auch diese CD kleinere, verzeihbare Schwächen. Zum Beispiel gefällt mir persönlich das rockigere, stellenweise an die Beatles erinnernde "Silent sorrow" selbst nach mehrmaligen Hören nicht ohne Einschränkung. Es mag daran liegen, dass "Retropolis" ziemlich neu ist, denn im Gesamten löst dieses Werk der Schweden aus Uppsala noch nicht vollständig die Begeisterung wie bei den Vorgängern aus, aber mit ein paar Mal anhören werde ich da wahrscheinlich noch nachhelfen können.
Zwar gebe ich ganz freiwillig zu, dass ich ohne Frage in keiner Weise unbelastet an diese Besprechung gegangen bin, da mir noch die zwei Konzerte in Würzburg und Almelo in frischer Erinnerung waren, doch bin ich mal so frech und behaupte, dass "Retropolis" ein heißer Anwärter auf eine der besten CDs des Jahres ist. Wem die bisherigen Flower Kings Alben gefallen haben, der wird auch an "Retropolis" nicht vorbeikommen.