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Return To Childhood - 20th Anniversary Tour Of Misplaced Childhood (Disc 1)
Label: Snapper Music
Format: CD
Erscheinungsjahr: 2006
Gesamtlänge: 53:14
Genre:
Tracks | ||
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1 | Big Wedge | 06:25 |
(Dick, Derek W. / Simmonds, Mickey) | ||
2 | Moving Targets | 07:16 |
(Dick, Derek W. / Watson / Duguid) | ||
3 | Brother 52 | 05:00 |
(Dick, Derek W. / Wilson) | ||
4 | Goldfish And Clowns | 06:49 |
(Dick, Derek W. / Wilson) | ||
5 | Raingods Dancing | 04:46 |
(Dick, Derek W. /Turrell / Daghorn) | ||
6 | Wake Up Call (Make It Happen) | 03:18 |
(Dick, Derek W. /Turrell / Daghorn) | ||
7 | Innocent Party | 05:07 |
(Dick, Derek W. / Watson / Duguid) | ||
8 | Long Cold Day | 06:26 |
(Dick, Derek W. / Wesley, John / Young) | ||
9 | Credo | 08:04 |
(Dick, Derek W. / Simmonds, Mickey / Boult, Robin / Usher) | ||
- Kommentar
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Die Aufnahmen für dieses Live-Konzert stammen (bis auf Track 13 der 2. CD) aus dem 013 in Tilburg, Holland und wurden am 13. November 2005 aufgezeichnet. Track 13 wurde am 18. November 2005 im Kölner E-Werk mitgeschnitten.
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Passend zur aktuellen Fish Tour, die Ende Juli mit einem Open Air auf der Loreley sicherlich ihren konzertmäßigen Höhepunkt feiern wird, erschien Mitte Mai das Livealbum "Return to childhood". Mitschnitten Ende letzten Jahres im holländischen Tilburg, enthält diese Doppel CD auf CD1 eine Art "Best of" des rockigen Materials von Fish, sowie auf CD2 das komplette "Misplaced childhood" Album, wie Fish und seine Band ebenfalls noch weitere Marillion Klassiker ("Incommunicado", "Market Square heroes", "Fugazi") als Zugabe dazupackten.
Hat man in den letzten Jahren Fishs stimmliche Veränderung bzw. seine Solokarriere nicht mitverfolgt, so ist man sicherlich zuerst erstaunt, bisweilen vielleicht sogar entsetzt, wie heutzutage der auf der Bühne immer noch charismatische Schotte klingt. Die hohen Töne übernimmt auf dieser CD komplett die hervorragende Backgroundsängerin Deborah Ffrench, andere Passagen - vor allem bei der Neuauflage von "Misplaced childhood" - wurden in einen andere Tonlage transponiert, damit sie zum aktuellen stimmlichen Umfang von Onkel Fish passen. Logischerweise ist dann auch "Misplaced childhood" stimmlich mehr eine Neuinterpretation, die sich aber musikalisch dennoch soweit wie möglich am Original entlang hangelt, jedoch auch kleinere Kurskorrekturen vornimmt.
Zuerst zu CD1, auf der sich der ex-Marillion Frontmann vor allem auf sein rockigeres Solomaterial konzentriert und somit einen guten Kontrast zum atmosphärischen Material der zweiten CD bildet. Seine Begleitband, allen voran natürlich der langjährige Gitarrist Frank Usher, sorgt für ein kompaktes, gut rockendes Fundament. Dabei erweist sich die Songauswahl insgesamt als durchaus gelungen und ansprechend. Gerade Titel wie "Brother 52", "Goldfish and clowns", "Credo" und der Schlusspart von "Plague of ghosts" zeigen, dass Fish in seiner Solokarriere durchaus einen ganz eigenen Weg gefunden hat und ihm dabei auch einige Songperlen gelangen.
CD2 wird dann zur kompletten Zeitreise, denn neben "Misplaced childhood" sorgen die Zugaben und das in Köln mitgeschnittene "Fugazi" für echtes 80er Jahre Marillion Flair. Doch im Gegensatz zum Konzerterlebnis, das auch vom Publikum und der überschäumenden Stimmung im Konzertsaal getragen wird, klingt auf der heimischen Anlage doch einiges nicht nur von den Sounds und der inhaltlichen Umsetzung etwas gewöhnungsbedürftig. Vor allem im ersten Teil klingt Fish extrem angeschlagen, quält er sich mehr durch Nummern wie "Kayleigh" oder "Heart of Lothian", als dass die Tiefe und Spannung des Originals aufkommen will. Auf der anderen Seite passt die veränderte Tonlage wesentlich besser zum zweiten Teil, vor allem in dem auf über 13 Minuten ausgedehnten "Blind curve", welches von Spannung und Atmosphäre sogar noch eine weitere Steigerung erfährt. Bei den Zugaben ist dann nur noch begeisterndes Mitfeiern und -singen angesagt, was durchaus ansprechend auf digitalen Tonträger transportiert wurde.
So ist "Return to childhood" vor allem eine schöne Erinnerung für alle Konzertbesucher der aktuellen Tour. Wer die Veränderung von Fish seit seinem Ausstieg bei Marillion nicht mitverfolgte, der sollte sicherheitshalber die neuen Gesangsleistungen bzw. auch sein Solomaterial antesten.