MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
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Tracks | ||
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1 | The Dodger | 08:09 |
(Lundin, Hans / Stolt, Roine) | ||
2 | Electric Leaves | 04:14 |
(Lundin, Hans / Stolt, Roine) | ||
3 | Shadow Of Time | 06:50 |
(Lundin, Hans) | ||
4 | A Pair Of Sunbeams | 05:19 |
(Lundin, Hans / Stolt, Roine) | ||
5 | Mindrevolutions | 25:47 |
(Lundin, Hans / Stolt, Roine) | ||
6 | Flowing Free | 03:53 |
(Lundin, Hans / Stolt, Roine) | ||
7 | Last Free Indian | 07:27 |
(Lundin, Hans / Stolt, Roine) | ||
8 | Our Deepest Inner Shore | 04:59 |
(Lundin, Hans / Stolt, Roine) | ||
9 | Timebomb | 04:32 |
(Lundin, Hans / Stolt, Roine) | ||
10 | Remains Of The Day | 08:02 |
(Lundin, Hans / Stolt, Roine) | ||
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Mit "Mindrevolutions" liegt inzwischen das dritte Album der vor einigen Jahren wiederbelebten Kaipa vor, hinter denen sich als treibende Kräfte vor allem Hans Lundin - der dieses mal im Alleingang die Musik, sowie einen Großteil der Produktion bewältigte - sowie Ober-Blumenkönig Roine Stolt verbergen. Mit der mittlerweile festen "Mannschaft" (Jonas Reingold (Flower Kings) am Bass, Morgan Ågren (Mats / Morgan) am Schlagzeug, sowie am Gesang Patrik Lundström (Ritual) und Aleena) setzt dieses Album konsequent auf die beiden Vorgänger auf. Und genau hier beginnt die Krux dieser Scheibe.
"Mindrevolutions" ist zweifelsohne gekonnt durchsetzt von schönen Melodien, interessanten Instrumentalparts, geschmackvoll ausgewählten, passenden Sounds an genau der richtigen Stelle, auch spielerisches Können, Produktion und Arrangements lassen keine Wünsche offen, man fühlt sich als Hörer hier gleich "zu Hause". Aber dennoch wirkt dieses Album mitunter wie eine zu glatte Blaupause, ein Album des bewusst oder unbewusst auf Erfolg getrimmten Retroprogs. Was man in vielen Passagen einfach vermisst ist die "Seele" in der Musik. Unbestritten sind hier handwerkliche Könner am Werk, wobei vor allem die Rhythmusfraktion einiges an spielerischer Abwechslung einbringt, was man besonders beim genauen Zuhören entdeckt. Natürlich ist es auch wunderbar, eine CD mit 80 Minuten vollzupacken, aber man kann sich an Musik auch "überhören", weswegen weniger vielleicht auch hier mehr gewesen wäre.
Nichtsdestotrotz findet man auf "Mindrevolutions" auch Passagen, die den Weg aus der musikalischen Sackgasse weisen. Hans Lundin ließ dieses mal bewusst mehr Raum für solistische Parts, was seine Mitspieler bei sich bietender Gelegenheit bestens nutzen. Im 26-minütigen Titelsong ist genügend Platz für musikalischen Freistil, und gleich beginnt die Musik zu atmen. Zudem gelingt es Lundin, mit feinem Händchen für Bombast und Melodie immer noch manch herrliche Idee ausschweifend zu gestalten, wie auch Raum für ruhige Zwischentöne bleibt. Keyboards und Gitarre teilen sich gleichberechtigt die Führungsrolle, wobei vor allem Roine Stolt zwar eben typisch nach sich selbst klingt, aber dennoch mehr einen elegischen, fließenden Stil bevorzugt, der ebenfalls mehr Richtung Retro tendiert.
So ist "Mindrevolutions" sicherlich kein schlechtes Album und alle Fans des Retroprogs bzw. diejenigen, die bereits "Notes from the past" und "Keyholder" mochten, werden begeistert sein, aber genauso bietet diese Scheibe leider auch genügend Futter für die Kritiker.