MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
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Tracks | ||
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1 | The Great Unknown | 06:22 |
(Nordins, Peter / Dahlberg, Anna Sofi / Barker, Nicklas / Liljeström, Jan Erik) | ||
2 | 30 Pieces | 07:13 |
(Nordins, Peter / Dahlberg, Anna Sofi / Barker, Nicklas / Liljeström, Jan Erik) | ||
3 | King Oblivion | 05:02 |
(Nordins, Peter / Dahlberg, Anna Sofi / Barker, Nicklas / Liljeström, Jan Erik) | ||
4 | A Sky About To Rain | 06:29 |
(Nordins, Peter / Dahlberg, Anna Sofi / Barker, Nicklas / Liljeström, Jan Erik) | ||
5 | Every Step I Take | 03:06 |
(Nordins, Peter / Dahlberg, Anna Sofi / Barker, Nicklas / Liljeström, Jan Erik) | ||
6 | Stardust And Sand | 04:29 |
(Nordins, Peter / Dahlberg, Anna Sofi / Barker, Nicklas / Liljeström, Jan Erik) | ||
7 | In For A Ride | 06:47 |
(Nordins, Peter / Dahlberg, Anna Sofi / Barker, Nicklas / Liljeström, Jan Erik) | ||
8 | Prince Of The Ocean | 05:30 |
(Nordins, Peter / Dahlberg, Anna Sofi / Barker, Nicklas / Liljeström, Jan Erik) | ||
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Noch Anfang der 90er gehörten Anekdoten zusammen mit Änglagård zu den skandinavischen Vorreitern der Retro Prog Welle und begründeten damit den langsamen, aber beständigen Aufschwung des Genres. Auf dem letzten Studioalbum "Gravity" wagte man auf einmal den langsamen Schwenk hin zum Alternative Rock mit deutlichem 70s Einschlag, der sich aber unterschwellig und ganz langsam bereits im Vorfeld angedeutet hatte. Einige Fans reagierten darauf leicht verstört, denn vor allem die kräftigen Dynamikwechsel, wie auch das Mellotron wurden auf einmal in den Hintergrund gedrängt, die Magie der früheren Aufnahmen schien verflogen.
Vier Jahre nach "Gravity" ist "A time of day" das aktuelle Lebenszeichen der Band aus Stockholm und große Überraschung: Anekdoten kehren in gewisser Weise zu ihren Wurzeln zurück. Endlich gibt es wieder vermehrt Mellotron, Cello und sogar Flöte zu hören, wird wieder mit dem 70s Prog Sound und Stilmerkmalen geflirtet. Zwar ist "A time of day" keine komplette Umkehr, doch dieses Mal wirkt die behutsame Mixtur aus Retro Prog und psychedelisch angehauchtem Alternative Rock wesentlich ausgewogener. So sind zwar auch auf diesem Album keine extremen Dynamikwechsel und komplexen Passagen zu finden, dafür funktionieren der langsame Spannungsaufbau und die sich damit einstellende Stimmungstiefe wieder wesentlich besser. Trotz vermeintlich traditionellem Songaufbau kitzelt die Band ansprechende, musikalische Facetten und Details heraus.
"A time of day" hinterlässt beim ersten Durchlauf einen unauffälligen, unaufgeregten Gesamteindruck, da Anekdoten mittlerweile vor allem auf sehr sachte Songentwicklung und damit einen wesentlich songorientierteren Ansatz setzen. Ebenfalls sind die kernigen Bassklänge ein Teil der eigenen Vergangenheit, vielmehr lässt man sich gerne langsam treiben. Während so früher manch expressiver Instrumentalteil für entsprechende Tempoverschärfung sorgte, nehmen sich die Schweden heute mehr zurück, setzten auf einen mehr kompakten, schnörkellosen, aber stimmigen Songaufbau, der ansprechend mit Gitarrenriffs, sowie jeder Menge Mellotron- und Synthieklänge aufgewertet wird.
An die Qualität der ersten Alben können Anekdoten zwar nicht anknüpfen, "A time of day" scheint jedoch der richtige Weg für die Neuorientierung der Band zu sein.