MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
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Tracks | ||
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1 | DNAlien | 08:36 |
(Rossetti, Simone) | ||
2 | The Ghost And The Teenager | 08:38 |
(Rossetti, Simone) | ||
3 | Heroes | 09:27 |
(Rossetti, Simone) | ||
4 | Moving Red | 06:34 |
(Rossetti, Simone) | ||
5 | Riding The Elephant | 03:38 |
(Rossetti, Simone) | ||
6 | ... And The Winner Is ... | 10:11 |
(Rossetti, Simone) | ||
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Es gibt wieder Hoffnung für Fans der alten Genesis zu seligen Gabrielzeiten. Aus Italien, dem Land, welches wahrscheinlich mit den meisten Bands aufwarten kann, die sich an Genesis orientiert haben, kommen The Watch. Sie liefern mit "Ghost" ein fantastisches Album ab, dessen Originalität zwar schwer gegen null tendiert, aber einfach perfekt die Musik aus den frühen 70ern und hier speziell Genesis bis ins kleinste Detail exhumiert.
Vor vier Jahren hießen sie noch The Night Watch und bereits das Debüt "Twilight" war eine Reminiszenz an das große Vorbild, obwohl der Bandname doch eher eine King Crimson Verwandtschaft vermuten lässt. Als Coverband derselben fing man auch und um wahrscheinlich weitere Verwechslungen zu vermeiden hat man sich inzwischen in The Watch umbenannt. Doch sind dies nicht die einzigsten Veränderungen. Außer Sänger Simone Rossetti, der mit seiner typisch an Gabriel erinnernden, völlig akzentfrei klingenden Stimme, das unverkennbare Markenzeichen der Band ist, wurde das komplette Line Up ausgewechselt. Wahrscheinlich ein weiterer Grund dafür den Bandnamen zu ändern. Doch musikalisch ist man eindeutig den ursprünglichen Wurzeln treu geblieben.
Aus vielerlei allseits bekannter Elemente, welche von Intonation und Bandbreite der Stimme, über anschwellenden Keyboardkaskaden und saftige Mellotronsounds bis hin zu den Rhythmen und vor allem der typisch weinerlichen Gitarren in schönster Hackett Manier reichen, wurde hier etwas eigenes zusammengebaut, was fast wie unveröffentlichte Aufnahmen aus der progressivsten Phase von Genesis klingen. Auch die Stimmung jener Zeit wurde perfekt eingefangen. Dabei "klauen" sich The Watch keineswegs hemmungslos irgendwelche Zitate zusammen, aber da sie das Vorbild einfach so gut imitieren, glaubt man ständig Altbekanntes wieder zu hören. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Klonen, die meist an den eigenen Fähigkeiten scheitern, klingen The Watch überzeugend, authentisch und wirklich gut.
Bis auf die etwas moderner klingenden Sounds in "Riding the elephant" (Hmm, klingt schon vom Titel her auch irgendwie bekannt, könnte vielleicht "Riding the scree" oder "Riding the colossus" gemeint sein?) ist dieses Album einfach eine wunderschön durchdachte und perfekt arrangierte Zeitreise, bei der man zwar auf die eigene Note verzichten muss, dafür aber einen perfekten Klon zu hören bekommt. Und da sich das Vorbild bereits aufgelöst hat und wahrscheinlich nie wieder etwas ähnliches auf die Beine gestellt hätte, machen selbst solche Alben einen Sinn.
Kontakt: Mattia Senette, Via Caracciolo 66, 20155 Milano, Italien, email: thewatch@thewatch.it