MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
Detailansicht
Keith Emerson Band Featuring Marc Bonilla - Limited Edition (Disc 2 - DVD)
Label: Edel Entertainment GmbH
Format: DVD
Erscheinungsjahr: 2008
Gesamtlänge: 60:51
Genre:
Tracks | ||
---|---|---|
1 | Prelude To A Hope | 03:07 |
(Emerson, Keith) | ||
2 | Ignitition | 02:30 |
(Emerson, Keith / Bonilla, Marc) | ||
3 | Creating In The Blue Corner (Documentary) | 09:38 |
4 | Recording At The Green Room (Documentary) | 03:38 |
5 | Burning In Borrego Springs (Documentary) | 02:32 |
6 | Miles Away | 02:06 |
(Bonilla, Marc) | ||
7 | Finale | 01:34 |
(Emerson, Keith / Bonilla, Marc) | ||
8 | Live From Hungary 2006: Karn Evil 9 (1st Impression, Pt.2) | 05:20 |
(Emerson, Keith / Lake, Greg) | ||
9 | Live From Hungary 2006: Piano Concerto (3rd Movement) | 09:00 |
(Emerson, Keith) | ||
10 | Live From Hungary 2006: Living Sin | 03:20 |
(Emerson, Keith / Lake, Greg / Palmer, Carl) | ||
11 | Live From Hungary 2006: Bitches Crystal | 06:08 |
(Emerson, Keith / Lake, Greg) | ||
12 | Live From Hungary 2006: End Credits | 01:28 |
13 | Photos | 10:30 |
- CD-Kritik von Kristian Selm
-
In der Vergangenheit konnte Keith Emerson als Solist niemals aus den sehr großen Fußstapfen seiner ehemaligen Bands The Nice bzw. Emerson Lake & Palmer heraustreten. Ob nun seine soliden Soundtracks, seine mehr oder weniger geglückten Soloausflüge oder das eher peinliche Weihnachtsalbum - alles klang irgendwie nach einem lauen Aufguss der eigenen Historie ohne den richtigen Esprit, auch wenn er durchaus versuchte, seinen eigenen Weg zu gehen. Doch selbst nach einer sehr langen Karriere, die zurück bis in die 60er reicht, scheint doch noch Hoffnung für einen gewissen Neuanfang zu bestehen. Das Album mit dem keineswegs verkaufsfördernden Bandwurmnamen "Keith Emerson Band featuring Marc Bonilla" ist der erste wirklich ernsthafte Versuch, musikalische Paroli zu seiner eigenen Vergangenheit zu bieten.
Vielleicht tat dem Tastenmagier seine krankheitsbedingte Pause gut, da er dadurch leider nicht mehr ganz die temporeichen Fingerfertigkeiten der Vergangenheit besitzt. Denn sowohl der Rückgriff auf analoge Sounds (eine ganz große Portion Hammond und antike Synthiesounds), sowie der Verzicht auf sinnentleerte Schnellspielereien rücken mehr die Songschreiberqualitäten, sowie spielerische Präzision in den Vordergrund. Gerade der Beginn des Albums klingt dadurch wie eine gebremste, etwas geradlinigere Rückkehr zum ursprünglichen ELP Sound der Anfangstage, als noch nicht übertriebener Bombast, sondern handwerkliche Fertigkeiten im Songkontext den Klang der Band bestimmten. Hinzu kommt ein vermehrter Schwerpunkt auf Gitarre und Gesang, wofür sich Marc Bonilla auszeichnet. Weiterhin war Keith Emerson in den letzten Jahren selten spielerisch und kompositorisch derart überzeugend auf die Vergangenheit ausgerichtet, auch wenn ein wesentlich songdienlicherer Ansatz keineswegs von der Hand zu weisen ist.
Die mehr als 30-minütige, mehrteilige Suite "The House of Ocean Born Mary" bietet endlich wieder jene Trademarks, für die Keith Emerson in der Vergangenheit stand. Auch wenn von der Grundtendenz her dieses Album mehr eine leicht modifizierte Rückkehr, denn ein Neuanfang darstellt, so ist es sicherlich das überzeugendste Statement, das Emerson seit mehr als 30 Jahren abgelegt hat.