Das 97er Montreux-Konzert der einstigen Supergroup ELP ist sicher nicht ihr Spektakulärstes, aber es zeigt nach der Reunion im Jahr 1992, dass die drei Ausnahmemusiker immer noch genügend Können besitzen, um 90 Minuten lang zu fesseln. Einziger (aber schwerwiegender) Wehrmutstropfen ist das von vielen Verspielern geprägte Keyboardspiel Keith Emersons, der nach einer folgenreichen Handoperation Mitte der 90er Jahre einfach noch nicht seine alte Form wiedergefunden hatte. Ob er das jemals wieder schafft, bleibt fraglich. Dieser bittere Umstand durchzieht das gesamte Konzert. Emerson kann einfach nicht mit seinen beiden Mitstreitern mithalten. Da sowohl Lake als auch Palmer von diesem ganzen Fiasko unbeeindruckt scheinen, wirkt das Konzert letzendlich wie heruntergespult. Schade. Ein völlig verpatzter Auftritt.