Ayreon-Mastermind Arjen Anthony Lucassen geriet nach dem Ende seines letzten Projektes in eine sehr ernste Lebenskrise. Die langjährige Beziehung mit seiner Ehefrau zerbrach, er verlor seinen Geruchs- und Geschmackssinn und wurde dadurch immer mehr von einer bedrohlichen Depression vereinahmt. Er tat das einzig Richtige in einer solchen Situation: er stellte sich seinen Problemen und arbeitete sie, zusammen mit seiner neuen Partnerin und Managerin Lori Linstruth, in einem neuen, sehr persönlichen Projekt musikalisch auf: Guilt Machine.

Es verwundert deshalb nicht, das Lucassen dieses Mal mit einer alten Tradition brach und das Album nicht von einem Großaufgebot bekannter Sängerinnen, Sänger und Gastinstrumentalisten einspielen ließ (was sicher auch finanzielle Gründe hatte), sondern "On This Perfect Day" mit einer festen Besetzung und nur einem Sänger, dem relativ unbekannten Belgier Jasper Stevenlinck, produzierte.

Die kleine Band besteht, neben dem bereits erwähnten Jasper Stevenlinck (vocals), aus Lori Linstruth (lead guitar), die bereits bei "Stream Of Passion" mit ihrem einzigartigen Gitarrenssound auf sich aufmerksam machte, Chris Maitland (drums), der vielen noch als Trommler von Porcupine Tree in Erinnerung sein dürfte und natürlich Arjen Anthony Lucassen, der alle übrigen Instrumente einspielte (electric guitar, acoustic guitar, mandolin, bass guitar, keyboards, vocals). Lediglich die Streichinstrumente wurden von zwei Gastmusiker übernommen: Ben Mathlot (violin) und David Faver (cello).

Geboten werden auf "On This Perfect Day" düstere und melancholische Töne, aber auch die gewohnten Metal-Riffs und einige wenige Bombast-Einlagen. Stevenlinck macht seine Sache als Sänger sehr gut, wenn auch Lucassen bei dessen Bewertung im Interview auf der beiliegenden DVD ein wenig übertreibt. Das Album brauchte ein wenig länger, um sich in meinen Gehörgängen festzusetzen, lief dann aber um so häufiger in meinem Player, denn einige Songs haben wirklich große Momente, die man immer wieder hören möchte.