MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
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Between Leaves / Forestal
Label: Labelship
Format: CD
Erscheinungsjahr: 2008
Gesamtlänge: 46:18
Genre:
Tracks | ||
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1 | Towers / Trees | 10:44 |
(Baur, Dominik / Fischer, Martin / Grüner, David / Mader, Jakob / Stephan, Maximilian) | ||
2 | Trap / Black Kite | 03:27 |
(Baur, Dominik / Fischer, Martin / Grüner, David / Mader, Jakob / Stephan, Maximilian) | ||
3 | Aventiure / Pearly Gates | 05:34 |
(Baur, Dominik / Fischer, Martin / Grüner, David / Mader, Jakob / Stephan, Maximilian) | ||
4 | Clearing / Leaving | 11:00 |
(Baur, Dominik / Fischer, Martin / Grüner, David / Mader, Jakob / Stephan, Maximilian) | ||
5 | In The Sticks / Between Leaves | 06:33 |
(Baur, Dominik / Fischer, Martin / Grüner, David / Mader, Jakob / Stephan, Maximilian) | ||
6 | Annual Ring / Enclosure | 08:57 |
(Baur, Dominik / Fischer, Martin / Grüner, David / Mader, Jakob / Stephan, Maximilian) | ||
- Kommentar
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Dear John Letter sind David Grüner (bass), Martin Fischer (vocals, guitar), Dominik Baur (guitar), Maximilian Stephan (guitar, piano) und Jakob Mader (drums).
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Den Preis für die ungewöhnlichste und aufwändigste Verpackung in letzter Zeit haben Dear John Letter schon mal sicher. Die fünf Jungs aus dem Allgäu verpacken ihren ersten Longplayer detailverliebt in einen schwarzen, edlen Karton, Texte und einen Scherenschnitt(!) inklusive. Eine wirklich tolle Idee.
Dabei ist die Ummantelung keineswegs Ablenkung, denn Verpackung und Musik gehen eine bestens aufeinander abgestimmte bzw. logische Symbiose ein. Der melancholische, leicht düstere Stil der Süddeutschen nimmt sich nämlich ebenfalls Zeit zur detailverliebten Ausgestaltung. Die Gitarren bauen ausufernde, raumgreifende Soundlandschaften auf, die langsam in Dramatik und Lautstärke gesteigert werden. Fast ohne Soli bzw. wenn dann geschickt und eher unauffällig in den Gesamtkontext integriert, wird das Material alleine von der Atmosphäre bestimmt.
Die langsamen Klänge und trägen Soundwälle von Dear John Letter tragen ausschließlich die Saiteninstrumente. Zwar kommen einige Pianolinien vor, die jedoch eher als schmückendes Beiwerk zu sehen sind. Das Quintett aus Augsburg kokettiert mal mit der verträumten, schwebenden Seite von Sigur Rós, mal sorgen krachende, psychedelische Riffs für einen gehörigen Dynamikschub. Dazu passt auch der leicht verschlafene Gesangsstil, der ebenfalls mehr als stimmungsschaffendes Bindeglied zu sehen ist.
Auf Albumlänge schleichen sich zwar gewisse Ähnlichkeiten in der Stilistik ein, doch für ein Debütalbum erweisen sich Dear John Letter bereits mit einer Vision für einen eigenständigen Ansatz versehen und zudem auch erstaunlich gereift.