MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
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Tracks | ||
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1 | Dream Of Stone | 17:00 |
(Andersen, Thomas / Vilbo, Jon-Arne / Ohme, Jan Henrik / Krømer, Mikael) | ||
2 | Chequered Light Buildings | 06:34 |
(Andersen, Thomas / Vilbo, Jon-Arne / Ohme, Jan Henrik / Krømer, Mikael) | ||
3 | Upside Down | 09:41 |
(Andersen, Thomas / Vilbo, Jon-Arne / Ohme, Jan Henrik / Krømer, Mikael) | ||
4 | Valerie's Friend | 06:29 |
(Andersen, Thomas / Vilbo, Jon-Arne / Ohme, Jan Henrik / Krømer, Mikael) | ||
5 | Massive Illusion | 13:37 |
(Andersen, Thomas / Vilbo, Jon-Arne / Ohme, Jan Henrik / Krømer, Mikael) | ||
- Kommentar
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Ein Geburtstagsgeschenk von Markus.
Die sechs Musiker aus Norwegen lassen sich Zeit beim Entwickeln ihrer musikalischen Ideen. Langsamkeit ist das Gebot. Dabei erinnert die Dramaturgie der Stücke bisweilen an Talk Talk (das 88er Album "Spirit Of Eden" lässt grüßen), die Songs selbst jedoch eher an Marillion der späten Hogarth-Ära.
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Es hat schon seine Vorteile, wenn man von einer bekannten Band unter die Fittiche genommen wird. Gazpacho haben das Glück, dass sie nicht nur beim Marillion Label Racket Records unter Vertrag stehen, sondern sie ebenfalls im Vorprogramm der Briten spielen durften und so einem größeren Publikum vorgestellt wurden. Dabei ist recht auffällig, wie sich gerade das aktuelle Konzeptwerk "Night" doch sehr nahe am derzeitigen Sound von Marillion orientiert, denn trotz zum Teil recht langer Songs (der Opener "Dream of stone" bringt es auf 17 Minuten, das Album abschließende "Massive illusion" auf über 13 Minuten), steht eindeutig atmosphärischer Songaufbau, das sachte Spiel mit wechselnder Dynamik im Focus der norwegischen Band. Natürlich zahlt sich ebenfalls aus, dass man mit "Night" den mittlerweile vierten offiziellen Longplayer am Start hat, somit genügend Erfahrung für einen ansatzweise eigenständigen Sound und musikalische Austarierung vorliegt.
"Night" bleibt über weite Strecken recht ruhig und ist mehr im moderaten Mid-Tempo Bereich angesiedelt. Das Album holt sich seine Energie vielmehr aus den sachten, aber wohl dosierten Dynamiksprüngen, sowie einer unterschwelligen melancholischen, wenn auch nicht typisch skandinavischen Note. Dazu kommt ein zeitgemäßer Sound, der keineswegs auf die 70er schielt bzw. im Retrobereich angesiedelt ist. Doch wartet "Night" mit anderen kleinen Schönheitsfehlern auf: die Band vertraut einfach zu viel auf die Kraft einer langsamen Songentwicklung, denn zweifellos hätten einige inhaltliche Straffungen und mehr musikalischer Druck diesem Album sichtlich gut getan. Auch auffallend, wie oft sich Sänger Jan H. Ohme an einer ähnlich weinerlichen Intonation wie Marillion Frontmann Steve Hogarth orientiert.
So verfügen die Melodien zwar zweifellos über manch magische Momente, gelingt es in den Instrumentalpassagen, eine spannende Stimmungstiefe auszubauen und sorgen auch kurze Soloausflüge an der Violine für instrumentale Farbkleckse. Doch kriegt man einfach das Gefühl nicht los, dass hier einfach bei konzentrierten Arrangements mehr drin gewesen wäre. Dennoch: "Night" ist beileibe keine schlechte Scheibe, vielleicht kann man ja beim nächsten Longplayer mehr aus dem eigenen Potenzial herauskitzeln.