MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
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Tracks | ||
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1 | Welcome To Your Life | 06:11 |
(Gavriel, Giorgio / Mariotti, Guglielmo / Rossetti, Simone / De Vittorio, Valerio / Fabbri, Marco) | ||
2 | Something Wrong | 07:41 |
(Gavriel, Giorgio / Mariotti, Guglielmo / Rossetti, Simone / De Vittorio, Valerio / Fabbri, Marco) | ||
3 | Earth | 05:51 |
(Gavriel, Giorgio / Mariotti, Guglielmo / Rossetti, Simone / De Vittorio, Valerio / Fabbri, Marco) | ||
4 | All The Lights In Town | 08:15 |
(Gavriel, Giorgio / Mariotti, Guglielmo / Rossetti, Simone / De Vittorio, Valerio / Fabbri, Marco) | ||
5 | The World Inside | 05:58 |
(Gavriel, Giorgio / Mariotti, Guglielmo / Rossetti, Simone / De Vittorio, Valerio / Fabbri, Marco) | ||
6 | New Normal | 03:41 |
(Gavriel, Giorgio / Mariotti, Guglielmo / Rossetti, Simone / De Vittorio, Valerio / Fabbri, Marco) | ||
7 | Tourist Trap | 07:22 |
(Gavriel, Giorgio / Mariotti, Guglielmo / Rossetti, Simone / De Vittorio, Valerio / Fabbri, Marco) | ||
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Mit dem Vorgängeralbum "Primitive" (2007) versuchten sich The Watch an einem gewissen musikalischen Neuanfang und stellenweise wagte man sich etwas weiter weg vom reinen Genesis Clone und damit hinein in klanglich erfrischende, neuartige Gefilde. Anschließend spielte man jedoch auf Tour wieder vermehrt die ganz alten Genesis Klassiker, wie auch seit dem letzten Album bis auf Bandleader und Sänger Simone Rossetti die komplette Mannschaft ausgetauscht wurde. Ob vor allem das Touren und das dort gespielte Genesis Material der Grund für die Rückkehr von der Umkehr sind, ist rein spekulativ, trotzdem ist "Planet earth?" das vielleicht am meisten nach Genesis klingende Album, das The Watch je eingespielt haben, auch wenn die Band ursprünglich als reine Coverband startete.
Ob nun verträume Stimmungen, vielschichtige Arrangements, sowie der Einsatz und die Spielweise der Instrumente, damit verbunden natürlich jede Menge analoges Instrumentarium und natürlich der Gesang, alles klingt hier so verdächtig und fast schon originalgetreu nach Genesis, als ob es sich um ein verschollenes Album aus den frühen 70ern handeln würde. Alles ist da, was man aus Alben wie "Trespass" oder "Foxtrot" kennt, eben nur neu zusammengemischt. Es fließen die akustischen Läufe an der 12-saitigen Gitarre, behutsam werden Flötentönen eingestreut, gelegentlich heben flirrende Gitarrenfiguren zu euphorischen Läufen ab. Auch die Liebhaber des analogen Tastenarsenals werden mit Mellotron, Moog und Orgel zu Hauf beglückt.
Natürlich geht damit jegliche Originalität bzw. eine eigene Note verloren, aber nichtsdestotrotz machen The Watch ihre Sache auf eine ganz eigene Weise wirklich beeindruckend gut. Man nimmt ihnen dieses Album durchaus als ehrliche, nicht unbedingt kalkulierte Handwerkskunst des Kopierens und Neuarrangierens ab. Es geht hier sicherlich nicht darum, den wirklichen Sinn dieser Veröffentlichung nachzufragen, sondern ein bestimmtes Zielpublikum bekommt eben genau das richtige Futter. Selbstverständlich ist man angesichts eines solch offensichtlichen Bandclones als Kritiker hin- und her gerissen, wie man nun so etwas beurteilen soll. Fans von The Watch bzw. perfekten Genesis Clones werden hier sicherlich zu Recht begeistert zugreifen, es wäre trotzdem um einiges spannender, wenn sich The Watch etwas mehr aus dem golden Käfig befreien würden, in den sie sich selbst, wenn auch gekonnt, hineinmanövriert haben.