MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
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Tracks | ||
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1 | Everyone In Sweden | 13:55 |
(Bearpark, Michael / Bennett, Stephen / Booker, Andrew / Bowness, Tim / Chilvers, Peter / Clifford, Myke / Manzanera, Phil) | ||
2 | Man Singing | 06:43 |
(Bennett, Stephen / Bowness, Tim) | ||
3 | My Favourite Zombie Dream | 06:26 |
(Bennett, Stephen / Bowness, Tim / Chilvers, Peter) | ||
4 | Chic Hippo | 13:24 |
(Bearpark, Michael / Bennett, Stephen / Booker, Andrew / Bowness, Tim / Chilvers, Peter / Clifford, Myke) | ||
- Kommentar
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Ambitioniertes Projekt im Canterbury Stil. Es musizieren Michael Bearpark (guitar), Stephen Bennett (keyboards, guitar, bass), Andrew Booker (drums), Tim Bowness (guitar), Peter Chilvers (bass), Myke Clifford (saxophone, flute), Jarrod Gosling (mellotron, synthesizer, glockenspiel) und Phil Manzanera (guitar).
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Das 2001er Debüt von Henry Fool gehörte zu total untypischen, aber überaus interessanten Veröffentlichungen beim Neo Prog Label Cyclops. Mit einer Mischung zwischen Progressive / Jazz Rock, Ambient und Art Rock, sowie einem Bandgefüge, zu dem u.a. Tim Bowness (No-Man), Fudge Smith (ex-Pendragon) und der kreativen Kopf / Keyboarder Stephen Bennet gehörte, konnte die britische Band überraschend punkten. Mehr als 12 Jahre später folgt nun das zweite Album, bei dem neben Stephen Bennett und Tim Bowness, ebenso Peter Chilvers (Bass) und Myke Clifford (Saxophon / Flöte) als Mitstreiter des Debüts mit von der Partie sind, sich aber ansonsten vor allem von Grundansatz in eine etwas andere Ausrichtung verschoben hat.
Bekam man auf dem namenlosen Erstling jede Menge Songfragmente und kurze Songs geboten, die in einen spannenden Gesamtkontext verwoben wurden, so weist "Men singing" einen improvisativen Charakter auf, bekommen die vier Tracks vor allem jede Menge Raum und Zeit zur langsamen, ausgiebigen Entwicklung. Entgegen dem Albumtitel singt hier niemand, denn Tim Bowness ist lediglich als Gitarrist vertreten. Dafür hat man sich u.a. als namhaften Gast Phil Manzanera (Roxy Music) ins Studio geholt. Benötigt man als Zuhörer einige Durchläufe bis man sich mit dem aufeinander reagierenden, aber nicht immer unbedingt zielgerichteten Charakter angefreundet hat, so gewinnt dieses Album auf Dauer nicht nur durch seine Atmosphäre, sondern auch die schwebenden, immer etwas jazzigen Klänge bekommen einen Sinn, eine erkennbare Richtung.
"Men singing" ist kein Album, welches sofort funktioniert, was zu Beginn etwas langweilig und orientierungslos vor sich hin wabert und bei dem selbst einige Mellotronakkorde nur für kurzes Aufhorchen sorgen. Wenn es aber mal "Klick" gemacht hat - was zugegebenermaßen nicht bei jedem Zuhörer funktionieren wird - dann gewinnt dieses leicht psychedelische, etwas krautige Rockkonglomerat an Charakter und musikalischer Ausdruckskraft.