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Not As Good As The Book - Special Edition (Disc 1)
Label: InsideOut Music
Format: CD
Erscheinungsjahr: 2008
Gesamtlänge: 50:46
Genre:
Tracks | ||
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1 | A Crisis In The Mid-Life | 07:12 |
(Tillison, Andy) | ||
2 | Lost In London (25 Years Later) | 07:32 |
(Tillison, Andy) | ||
3 | Ther Ethernet | 10:13 |
(Tillison, Andy) | ||
4 | Celebrity Purée | 03:43 |
(Tillison, Andy) | ||
5 | Not As Good As The Book | 08:54 |
(Tillison, Andy) | ||
6 | A Sale Of Two Souls | 07:16 |
(Tillison, Andy) | ||
7 | Bat Out Of Basildon | 05:54 |
(Tillison, Andy) | ||
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Neue Alben bei The Tangent bedeuten neue Mitmusiker, sowie eine behutsame Veränderung des bisher Erreichten. So heißt dieses Mal der neue Mann an der Gitarre Jakko M. Jakszyk und ist bei Leibe kein unbeschriebenes Blatt, da er u.a. mit Robert Fripp musizierte, aber auch bei der KC-Coverband 21st Century Schizoid Band, sowie Level 42 tätig war. Was die inhaltlichen Veränderungen angeht, sind zwar immer noch Retro Prog, sowie leichter Canterbury Einschlag die maßgebliche Richtung von The Tangent. Doch finden sich ebenfalls vermehrt modernere Sounds, akustische Passagen, sowie auch noch eine Spur wesentlich songorientiertere Ansätze in den Songs wieder. Da das Konzeptwerk "Not as good as the book" (in der Limited Edition ebenfalls mit einer illustrierten 100(!)-seitigen Kurzgeschichte erhältlich) genügend musikalischen Freiraum bietet, bekommt man zudem die bereits bekannte Formel von The Tangent zu Gehör, wobei vor allem die zweite CD mit zwei über 20-minütigen Nummern Bewährtes verfeinert.
Dieses Album ist sicherlich dasjenige, welches sich am meisten in die Richtung von The Tangent Mastermind Andy Tillisons Vorgängerband Parallel Or 90 Degrees bewegt - ohne diese jedoch zu kopieren - da auf "Not as good as the book" stellenweise der behutsame Brückenschlag zwischen gestern und heute gewagt wird. Auch wenn vieles auf diesem Doppelalbum nach der bekannten Erfolgsformel funktioniert, wirkt es dennoch nicht auf offensichtlichen Erfolg durchkalkuliert und vielleicht hin und wieder einfach eine Spur zu unspektakulär. Doch durch den vermehrten Blick über den eigenen musikalischen Tellerrand entstehen durchaus spannende und interessante Momente, auch wenn die Musik von The Tangent keineswegs beim ersten Durchgang sofort zündet, da die ganz großen, eingängigen Melodien, die sich sofort festsetzen könnten, einfach fehlen. Während andere Kombos gerne auf die üblichen Retro Versatzstücke und analogen Sounds setzen und sich somit sofort ein gewisser Wiedererkennungsgefühl einschleicht, gibt es bei The Tangent auch mal jazzige Einflüsse (vor allem durch Theo Travis), aber auch rockig-groovige Parts, die ohne Komplexität und Bombast auskommen.
The Tangent blasen einen mit ihrer Musik nicht um, sondern man benötigt Zeit, um die Feinheiten zu erkennen und sich an den melancholischen Zwischentönen zu erfreuen. So setzt "Not as good the book" zwar die bewährte Erfolgsformel der Vorgängeralben fort, ist im Vergleich zu den bisherigen Longplayern eine Spur weniger komplex und etwas ruhiger ausgefallen, dennoch hat dieses Album auch die nötige Frische, um eben nicht nur nach dem bekannten Strickmuster zu funktionieren.