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SMPTe - Limited Edition (Disc 2)
Label: InsideOut Music
Format: CD
Erscheinungsjahr: 2000
Gesamtlänge: 37:12
Genre:
Tracks | ||
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1 | My New World (Alt. Take, Neal Lead, Different Lyrics) (Part 1) | 37:12 |
(Stolt, Roine / Morse, Neal / Portnoy, Mike / Trewavas, Pete) | ||
2 | My New World (Alt. Take, Neal Lead, Different Lyrics) (Part 2) | 29:31 |
(Stolt, Roine / Morse, Neal / Portnoy, Mike / Trewavas, Pete) | ||
3 | We All Need Some Light (Roine Leadvoice, Alt. Mix) | 20:50 |
(Morse, Neal) | ||
4 | Honky Tonk Woman (Studio Jam) | 15:10 |
5 | Oh Darlin' (Studio Jam) | 13:15 |
6 | My Cruel World (Original Demo) | 10:45 |
(Stolt, Roine / Morse, Neal / Portnoy, Mike / Trewavas, Pete) | ||
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Sich gleich nach dem Urlaub das schon lang ersehnte TransAtlantic Album vorzuknöpfen, birgt natürlich nicht unerhebliche Gefahren. Progressiv völlig ausgedörrt und aufgrund der Namen und Vorankündigungen schon entsprechenden Erwartungshaltung ausgestattet, muss dieses Werk natürlich einiges bieten, um die Vorschußlorbeeren zu rechtfertigen. Doch die (fast) grenzenlose Begeisterung, die sich beim Anhören dieses Projektes einstellt, schon vorweggenommen: hierbei handelt es sich definitiv auf einen Anwärter des Albums des Jahres 2000!
Was die sogenannte Supergroup bestehend aus Roine Stolt (Flower Kings), Neals Morse (Spock's Beard), Mike Portnoy (Dream Theater) und Pete Trewavas (Marillion) abliefert, vereint nicht nur Elemente aus ihren eigenen Bands, sondern bietet auch eine spieltechnisches und musikalisches Spektrum in feinster Perfektion. Jeder Musiker bringt seinen Beitrag ein, wobei Neal Morse sich hauptsächlich für die musikalischen Ideen und den Hauptteil der Texte auszeichnet, nur bei zwei Liedern darf auch mal Roine Stolt seine Stimmbänder bemühen. Die Morse'sche Omnipräsenz ist ein Grund dafür, warum das Album über weite Strecken sehr Spock's Beard lastig wirkt, auch hält sich Stolt über mit seinen typischen Gitarrensounds ziemlich zurück. Hier und da blitzt aber dennoch der typische Flower Kings Sound durch. Pete Trewavas ist die eigentliche Überraschung des Quartetts, da er sich in seiner Spielweise sehr variabel präsentiert und dem Album die nötige Tiefe verleiht. Ebenfalls beweist Mike Portnoy, dass er nicht nur heavymässig und temporeich die Felle bearbeiten kann, sondern auch mal lässig die Stöcke schwingt.
Kernstück ist der dreißigminütige Opener "All the above", der sich aus fast über 20 Einzelteilen zusammensetzt, das gesamte Stück aber dennoch homogen klingen lässt. Viel Hammond, jazzige Sprenkler und spannende Interaktion zwischen den Protagonisten verleihen diesem Magnum Opus viele Facetten und ein spannenden Hörereignis voller Überraschungen und Wendungen. Doch brauchen sich die restlichen vier Stücke hinter dem Glanz des ersten Stückes keineswegs verstecken auch hier gibt es modern klingen Progressive Rock, der deutlich in den 70er verwurzelt ist. Nicht weiter verwunderlich, dass eine Coverversion von Procol Harum das Album letztendlich beschließt.
Mal melodisch, dann wieder geschickt verschachtelt, teils komplex, teils Harmoniesuchend. Dem internationalen Quartett ist mehr als nur ein reines Projektwerk im Schnellverfahren gelungen. Livegigs (u.a. Nearfest in den U.S.A., Europa ist ebenfalls im Gespräch), sowie ein zweites Album sind bereits in Planung. Das erste Werk wird übrigens ebenfalls als Doppel CD mit Studioouttakes und Videomaterial erscheinen. Zugreifen, es lohnt sich!