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Metropolis, Part 2: Scenes From A Memory
Label: Electra Entertainment Group
Format: CD
Erscheinungsjahr: 1999
Gesamtlänge: 77:12
Genre:
Tracks | ||
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1 | Scene One: Regression | 02:06 |
(Petrucci, John) | ||
2 | Scene Two: I. Overture 1928 | 03:37 |
(LaBrie, James / Myung, John / Petrucci, John / Portnoy, Mike / Rudess, Jordan) | ||
3 | Scene Two: II. Strange Deja Vu | 05:12 |
(LaBrie, James / Myung, John / Petrucci, John / Portnoy, Mike / Rudess, Jordan) | ||
4 | Scene Three: I. Through My Words | 01:02 |
(Petrucci, John) | ||
5 | Scene Three: Fatal Tragedy | 06:49 |
(LaBrie, James / Myung, John / Petrucci, John / Portnoy, Mike / Rudess, Jordan) | ||
6 | Scene Four: Beyond This Life | 11:22 |
(LaBrie, James / Myung, John / Petrucci, John / Portnoy, Mike / Rudess, Jordan) | ||
7 | Scene Five: Through Her Eyes | 05:29 |
(LaBrie, James / Myung, John / Petrucci, John / Portnoy, Mike / Rudess, Jordan) | ||
8 | Scene Six: Home | 12:53 |
(LaBrie, James / Myung, John / Petrucci, John / Portnoy, Mike / Rudess, Jordan) | ||
9 | Scene Seven: I. The Dance Of Eternity | 06:13 |
(LaBrie, James / Myung, John / Petrucci, John / Portnoy, Mike / Rudess, Jordan) | ||
10 | Scene Seven: II. One Last Time | 03:46 |
(LaBrie, James / Myung, John / Petrucci, John / Portnoy, Mike / Rudess, Jordan) | ||
11 | Scene Eight: The Spirit Carries On | 06:38 |
(LaBrie, James / Myung, John / Petrucci, John / Portnoy, Mike / Rudess, Jordan) | ||
12 | Scene Nine: Finally Free | 11:59 |
(LaBrie, James / Myung, John / Petrucci, John / Portnoy, Mike / Rudess, Jordan) | ||
- Kommentar
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Vier begnadete Musiker leiden unter einem mittelklassigen Sänger und unter ihrer eigenen Vergangenheit (Heavy Metal). Das sie es besser können beweist das "Liquid Tension Experiment" auf recht eindrucksvolle Weise.
- CD-Kritik von Kristian Selm
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"Close your eyes and begin to relax...", mit diesen Worten beginnt das neue Dream Theater Album. Nach dem für Dream Theater Verhältnisse eher enttäuschenden "Falling into infinity" (gibt's mittlerweile am Wühltisch für 12 DM), war die Spannung groß, was denn nun als nächstes folgen sollte. Das zweite Album von Liquid Tension Experiment, bei dem immerhin 3/5 von Dream Theater mitwirkten, ließ hoffen und auch die Ankündigungen im Vorfeld, dass man an einem Konzeptalbum arbeite, klangen sehr vielversprechend. Und auch die ersten Reaktionen waren dementsprechend. Im Videotext bei VIVA wurde "Scenes from a memory" als das "Operation Mindcrime der 90er" gefeiert, in die deutschen LP Charts stieg das Album kometenartig auf Platz 8 ein.
Die Fortsetzung des auf "Images and words" enthaltenen ersten Teil von Metropolis "The miracle and the sleeper", nimmt dessen düstere Stimmung der Geschichte um Reinkarnation, Selbstmord, Telepathie und Verzweiflung auf und führt diese mit den beteiligten Charakteren in zwei Zeitsträngen (1928, sowie 1999) weiter. Dabei übernimmt James La Brie die Rollen der Hauptfiguren Nicholas und Victoria, sowie Senator Edward Baynes (The miracle) und Julian Baynes (The sleeper), dazu kommt noch ein Therapeut, der die Einleitung und den Schlussteil spricht. Die komplette Deutung der Geschichte bleibt der Fantasie überlassen, einige interessante Interpretationen der Geschichte findet man auf der Homepage von Dream Theater im Internet (erreichbar, wie immer über unsere Linksammlung).
Musikalisch wurde die Geschichte von den Amerikanern ebenfalls sehr vielschichtig umgesetzt. Zum einen gibt es absolute geniale Instrumentalteile, - z.B. der Schlussteil von "The dance of eternity" bei dem auch mal Ragtime mit Nähmaschinensaitengewitter wechseln oder "Beyond this life", wo die Keyboards im Posaunensound jazzige Akzente setzen und welches den abgedrehten Instrumentalteil von "Metropolis Part 1" perfekt fortsetzt - die jeden Hobbymusiker verzweifeln lassen. Auf der anderen Seite stehen die inzwischen auch bei Dream Theater zum Standardrepertoire gehörenden Balladen (dieses mal mit "Through her eyes" und dem Anfang von "Finally free" auf ein vertretbares Maß zurückgeschraubt). Doch die eigentliche Stärke liegt darin, wie hymnische Melodien und technisches Können vereint wurden. Perfekt arrangierte Hooklines, donnernde Gitarrenriffs, aber auch genauso einfach nur eingängige Passagen, ohne den mahnenden Zeigefinger "schaut her, wie wahnsinnig schnell wir spielen können", der leider zu oft bei anderen Prog Metal Combos so beliebt ist. Ebenfalls werden mehrmals Erinnerungen an die bombastischen Parts von Pink Floyds "The wall" wach, und dies nicht nur dadurch, dass Backroundsängerin Theresa Thomason hingebungsvoll die Band bei zwei Songs vokal unterstützt.
"Scenes from a memory" ist keineswegs eine Fortsetzung von "Images and words", sondern dieses Konzeptwerk präsentiert Dream Theater wiederum mit neuen Einfällen, aber dennoch Besinnung auf die alten Stärken. Liquid Tension Experiment offenbarte das technische Können der Musiker, das aktuelle Album vereint spannende Arrangements mit überragender Handwerkskunst, wobei beide Elemente eine gesunde Balance eingehen. Deshalb: "Close your eyes and begin to relax..." - Dream Theater sind wieder zurück!