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Universal Migrator Part: 2 - Flight Of The Migrator
Label: Transmission Records
Format: CD
Erscheinungsjahr: 2000
Gesamtlänge: 65:35
Genre:
Tracks | ||
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1 | Chaos | 05:11 |
(Lucassen, Arjen Anthony) | ||
2 | Dawn Of A Million Souls | 07:45 |
(Lucassen, Arjen Anthony) | ||
3 | Journey On The Waves Of Time | 05:47 |
(Lucassen, Arjen Anthony) | ||
4 | To The Quasar | 08:42 |
(Lucassen, Arjen Anthony) | ||
5 | Into The Black Hole | 10:25 |
(Lucassen, Arjen Anthony) | ||
6 | Through The Wormhole | 06:05 |
(Lucassen, Arjen Anthony) | ||
7 | Out Of The White Hole | 07:10 |
(Lucassen, Arjen Anthony) | ||
8 | To The Solar System | 06:12 |
(Lucassen, Arjen Anthony / Soeterboek, Robert) | ||
9 | The New Migrator | 08:15 |
(Lucassen, Arjen Anthony / Parry, Ian) | ||
- Kommentar
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Der Track "To The Quasar" ist in mehrere Parts unterteilt:
a) The Taurus Pulsar (Lucassen, Arjen Anthony)
b) Quasar 3C273 (Lucassen, Arjen Anthony)
Der Track "Into The Black Hole" ist in mehrere Parts unterteilt:
a) The Edge Of The Universe (Lucassen, Arjen Anthony)
b) Halo Of Darkness (Lucassen, Arjen Anthony)
c) The Final Door (Lucassen, Arjen Anthony)
Der Track "Out Of The White Hole" ist in mehrere Parts unterteilt:
a) M31 (Lucassen, Arjen Anthony)
b) Planet Y (Lucassen, Arjen Anthony)
c) The Search Continues (Lucassen, Arjen Anthony)
Der Track "To The Solar System" ist in mehrere Parts unterteilt:
a) Planet Of Blue (Lucassen, Arjen Anthony / Soeterboek, Robert)
b) System Alert (Lucassen, Arjen Anthony)
Der Track "The New Migrator" ist in mehrere Parts unterteilt:
a) Metamorphosis (Lucassen, Arjen Anthony)
b) Sleeper Awake (Lucassen, Arjen Anthony / Parry, Ian)
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Die Erwartungshaltung war recht groß, konnte es Arjen Lucassen alias Ayreon gelingen nach "Into the electric castle" (immerhin Album des Jahres '98 bei den Lesern des PNL) noch einen drauf zu setzen? Schon im Vorfeld hatte der Studiotüftler angekündigt, dass er dieses mal nicht ein Doppelalbum, sondern zwei musikalisch unterschiedliche CDs plant, die aber durch ein gemeinsames Konzept zusammengehalten werden. Wieder ist eine lange Reihe von namhaften Gastmusikern mit dabei, sowohl Musiker aus dem Progressive Rock, wie z.B. Erik Norlander (Rocket Scientists), Neal Morse (Spock's Beard), Clive Nolan (Arena, Pendragon), Keiko Kumagai (Ars Nova), wie auch aus der Heavy Ecke wie z.B. Bruce Dickinson (Iron Maiden), Johan Edlund (Tiamat) Ralf Scheepers (Primal Fear), Gary Wehrkamp (Shadow Gallery) oder Andi Deris (Helloween) geben sich die Ehre.
Die optische Präsentation ist wie schon bei den Vorgängern erstklassig, das interessante Konzept wurde mit geschmackvollen Bildern passend umgesetzt. Die spannende Reise geht in die Zukunft, nachdem die Erde zerstört wurde, sich die Erdenbewohner auf den Mars verzogen haben, aber auch dort nicht aus ihren Fehlern gelernt haben, besucht der letzte Bewohner des Mars im ausgehenden 22.Jahrhundert mit seiner Zeitmaschine, dem Universal Migrator, die Vergangenheit bis zurück zum ersten Menschen auf der Erde (Part:1), danach geht er noch weiter zurück bis zur Erschaffung der Erde (Part:2). Musikalisch ist die erste CD eine song-orientierte, melodische, sehr atmosphärische Reise, während es bei der zweiten CD deutlich heftiger, härter zur Sache geht. Und somit stehen auch die beiden Alben von der Wirkung im krassen Gegensatz.
Auf "The dream sequencer" sind es vor allem spacige Keyboardsounds und gefühlvolle Gitarrensoli, die nicht nur einmal an Lucassens großes Vorbild David Gilmour, aber auch Ritchie Blackmore erinnern. Von der Stimmung her ist dieses Album, ohne dass man dies negativ auslegen sollte, "The dark side of the Mars". Dunkle Stimmungen, euphorischer punktuell eingesetzter Bombast, aber insgesamt doch auch beklemmend und vor allem soundtechnisch ein absoluter Hörgenuss. Logischerweise finden sich auf dieser Scheibe hauptsächlich die progressiven Vertreter wieder, denn trotz aller Atmosphäre haben die Songs nicht nur Tiefgang, sondern bieten auch ein Hinabtauchen in interessant verschachtelte Einfälle. Sicherlich gibt es sehr viel ruhige Passagen, aber schöne Melodien, gegen Ende der CD auch deutliche, psychedelische Beatles Anleihen aus der "Lucy in the sky with diamonds" Phase, geben den Songs Kraft und Ausstrahlung. Wer die ruhigeren Lieder auf "Into the electric castle" mochte, dem wird zweifelsohne auch "The dream sequencer" gefallen. Ein starker Einstieg in diese Sci-Fi Geschichte.
Doch "Flight of the Migrator" zeigt die andere Seite von Ayreon, und das heißt hauptsächlich, zackiger Heavy Bombast mit Double Bass Drum und Notenakrobatik in einer Mischung aus flottem Hard Rock und kernigem Prog Metal. Hier finden natürlich die Heavy Shouter ihren Platz, und die Atmosphäre muss martialischen Riffs und kraftvoller Rhythmik weichen, wobei Herr Lucassen aber auch hier auf Qualität, statt bloßer Phrasendrescherei baut. Doch haben die Songs trotz mannigfaltiger guten Soli - wobei hier neben einigen Gastgitarristen, vor allem Keyboarder Erik Norlander mehrfach überzeugend in den Vorgrund tritt - und respektablem Breakfaktor nicht die Dichte der ersten CD. Dennoch ist "Flight of the Migrator" meilenweit davon entfernt eine beliebige Heavy Knallschote zu sein, denn wer auf diese Mucke steht, bekommt genau dass, was er erwartet und dass auch noch ausgezeichnet verpackt. Viele sogenannte Prog Metal Bands wären froh, würden sie dieses Niveau erreichen.
Vielleicht hat Arjen Lucassen den richtigen Weg gewählt für die zwei Stile die er bedient, auch jeweils eine eigene CD herauszubringen, "The dream sequencer" hat auf jeden Fall wiederum gute Chancen auf die vorderen Plätze der Jahrescharts. "Flight of the Migrator" wird im Heavybereich sein Publikum finden, was jedoch die Proggies davon halten, wird die Zeit noch zeigen.