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Bridge Across Forever - Limited Edition (Disc 2)
Label: InsideOut Music
Format: CD
Erscheinungsjahr: 2001
Gesamtlänge: 78:49
Genre:
Tracks | ||
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1 | Shine On You Crazy Diamond | 15:27 |
(Waters, Roger / Gilmour, David / Wright, Richard / Mason, Nick) | ||
2 | Studio Chat | 04:50 |
3 | And I Love Her | 07:53 |
(Lennon, John / MacCartney, Paul) | ||
4 | Smoke On The Water (Featuring "TransPacific") | 04:20 |
(Blackmore, Ritchie / Gillan, Ian / Glover, Roger / Lord, Jon / Paice, Ian) | ||
5 | Dance With The Devil | 09:01 |
(Morse, Neal) | ||
6 | Roine's Demo Bits | 14:30 |
(Stolt, Roine) | ||
7 | Interactive Section | 22:45 |
(Nordin, Per) | ||
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Innerhalb weniger Wochen flatterten die neuen Alben der Flower Kings, die beiden Spock's Beard Soloalben, das neue Yes Werk, sowie jetzt auch noch TransAtlantics zweites Studioalbum "Bridge across forever" ins Haus. Alles hochkarätige Alben mit fast schon Garantie auf die Jahrescharts, doch war es vor allem das Supergroup Projekt TransAltantic mit den Herren Stolt, Morse, Portnoy und Trewavas, welches nachhaltig überzeugen konnte und gegenüber den anderen, über weite Strecken recht guten bis interessanten Alben, noch eins draufsetzte.
Im Vergleich zum Debüt "SMPTe", welches eigentlich mehr unter der Rubrik Neal Morse and friends lief, versprüht "Bridge across forever" viel mehr Gruppenfeeling, wirkt nicht nur gekonnt zusammengepappt und -arrangiert, sondern hat wesentlich mehr Herz. "Schuld" daran sind zwei Dinge. Zum einen wechselt der Gesang hauptsächlich zwischen Morse und Stolt, aber auch die anderen beiden tragen ihr Scherflein bei. Hinzu kommen noch einige Passagen mehrstimmiger Gesang, die dieses Projekt auch stimmlich nach einer echten, eingespielten Band klingen lassen. Zum anderen wirken die Soloeinlagen wesentlich lässiger, die sinfonischen Teile griffiger, von der erdrückenden Last befreit, das eigene Können unter Beweis stellen zu müssen. Gerade Roine Stolt darf sein weitgefasste stilistisches Können an der Gitarre ausleben, mal mit Wah-Wah Sound, fast schon zappaesk, bis hin zu richtigem Heavygeschrubbe. Eine Vielfalt, die man auf dem aktuellen Flower Kings Album von ihm etwas vermisst.
Zwar schimmert immer noch die kompositorische Übermacht von Neal Morse durch, der dem Album dieses typische Spock's Beard Flair gibt, doch die Strukturen wirken insgesamt offener, lebendiger, mit mehr Raum für den Einzelnen. Besonders beeindruckend auch die Rhythmustruppe - hätte nie gedacht, was Pete Trewavas für ein ausgezeichneter Bassist ist, bei Marillion scheint der liebe Pete anscheinend völlig unterfordert. Auch Mike Portnoy gibt nicht nur Dampf, sondern vertraut auch mal auf die leisen Zwischentöne. Besonders die beiden über 26 Minuten langen Longtracks "Duel with the devil" und "Stranger in your soul" verfügen über Spannungsaufbau, lockere Soloteile und wunderbare Melodien. Das etwas Beatle-eske und den Eindruck des einfach drauflosspielende erweckende "Suite Charlotte Pike", auch immerhin noch 14½ Minuten lang, sowie die typische, etwas zu langatmige Morse Piano-Gesang Ballade "A bridge across forever" bilden die weiteren Eckpfeiler dieses feinen Albums.
Bleibt also die große Hoffnung, dass die vier Individualisten die Kraft und Verspieltheit dieses Albums auch auf der Bühne umsetzen können. Im November können wir uns davon überzeugen.