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Blink Of An Eye - Limited Edition
Label: InsideOut Music
Format: CD
Erscheinungsjahr: 2002
Gesamtlänge: 62:00
Genre:
Tracks | ||
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1 | Under Fire | 05:57 |
(Ott, Doug / Leonard, Ted) | ||
2 | Monday | 07:10 |
(Ott, Doug / Leonard, Ted) | ||
3 | Seeds Of Hate | 06:15 |
(Ott, Doug / Leonard, Ted) | ||
4 | Flat Line | 05:24 |
(Ott, Doug) | ||
5 | Follow The Sun | 06:07 |
(Ott, Doug) | ||
6 | Ultimate Gift | 07:58 |
(Ott, Doug) | ||
7 | My Everafter | 05:39 |
(Ott, Doug / Leonard, Ted) | ||
8 | Invisible | 05:41 |
(Ott, Doug / Leonard, Ted) | ||
9 | Despicable | 04:14 |
(Ott, Doug / Leonard, Ted) | ||
10 | Prognosis | 07:31 |
(Ott, Doug / Leonard, Ted) | ||
- Kommentar
-
Diese CD könnte richtig gut sein - wenn die Jungs nur endlich begreifen würden, dass der Sänger nichts taugt. Dabei gibt sich Ted Leonard sicher alle Mühe. Nur leider passt seine Stimme so rein gar nicht zu den harten Kompositionen, die fast ausschließlich Gitarrist und Keyboarder Doug Ott erdachte, der zudem noch ein brillanter Meister seiner Instrumente ist.
Wie gesagt: ein Teil der Songs ist eigentlich fabelhaft gut, nur haut ständig der Sänger mit blasser Stimme und einer meist unpassenden Melodie dazwischen. Der beste Track ist aber eindeutig "Prognosis" - nur schade für all diejenigen, die sich "nur" die normale CD und nicht die Limited Edition geleistet haben. "Prognosis" ist nämlich als Bonustrack nur auf Letzterer enthalten.
- CD-Kritik von Kristian Selm
-
Nach den wenig berauschenden Kommentaren über den Liveauftritt von Enchant im Rahmen des diesjährigen NEARfestes (u.a. mit Steve Hackett, Nektar, Isildurs Bane, Echolyn, Gerard), bei denen ihre Leistungen von vielen als die schlechteste des gesamten Festivals beurteilt wurde, bekam die Erwartungshaltung gegenüber ihrem neuen Studiowerk "Blink of an eye" schon mal im Vorfeld einen gehörigen Dämpfer. Mit dem zusätzlichen Wissen, dass auch der langjährige Schlagzeuger Paul Craddick die Band bereits verlassen hatte, man zudem auf der Suche nach einem Keyboarder ist, schien nicht mehr sehr viel Hoffnung für den aktuellen Longplayer übrig. Deshalb ist es umso schöner, wenn man auf einmal völlig positiv überrascht wird.
Den Austausch am Schlagzeug - inzwischen schwingt der langjährig mit der Band befreundete Sean Flanegan die Stöcke - wurde bestens kompensiert, die Keyboardparts wunderbar von Gitarrist Douglas A.Ott eingespielt, der auch wiederum hinterm Mischpult saß und die Scheibe produzierte. "Blink of an eye" ist die logische Weiterführung der letzten Studioalben, Enchant sind so zwar geradliniger, rockiger ausgerichtet, ihre Songs muss man jedoch dennoch mehrmals anhören, damit sie sich voll entfalten können. War es auf den anderen Alben oft ein Problem, dass den Songs manchmal eine passende, etwas eingängige Melodie fehlte, so geht "Blink of an eye" wesentlich besser ins Ohr, ohne dass man auf interessante Arrangements und deutlich progressiv beeinflusste Strukturen verzichten muss. Doch rockt die Band heute mehr denn je, was vielleicht auch erklärt, warum sie bei einem reinen Progressive Rock Festival wie dem NEARfest weniger gut ankam und zu Unrecht in die Schublade AOR / Hard Rock / Prog Band mit 80er Jahre Stadionappeal gesteckt wurde.
"Blink of an eye" beinhaltet einige der besten Ideen der Band seit langem, selbst wenn nicht alle Songs das gute bis sehr gute Gesamtniveau gleichbleibend halten können. Doch gerade durch die vermehrten prägnanten Melodien, den flüssigen Songaufbau gräbt sich das Album viel schneller im Gedächtnis ein. Dennoch stechen beim Anhören gleich mehrere Songs besonders hervor: da wäre zum einen der Opener "Under fire", der das Album gleich prächtig in einer gelungener Balance zwischen progiggen und rockigen Passagen eröffnet, das atmosphärische, eher ruhig gehaltene, fast schon balladenhafte "Follow the sun", welches vor allem emotional berührt, sowie als Bonustrack das treibende Instrumental "Prognosis", welches Enchant von seiner sehr progressiven Seite zeigt.
"Blink of an eye" ist trotz aller zu Beginn geäußerten Unkenrufen und Skepsis eine sehr gute Scheibe geworden, die Kalifornier kann und darf man keineswegs abschreiben, sie sind agiler denn je.