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Unfold The Future - Limited Edition (Disc 2)
Label: InsideOut Music
Format: CD
Erscheinungsjahr: 2002
Gesamtlänge: 77:22
Genre:
Tracks | ||
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1 | Genie In A Bottle | 08:09 |
(Stolt, Roine) | ||
2 | Fast Lane | 06:33 |
(Bodin, Tomas) | ||
3 | Grand Old World | 05:26 |
(Stolt, Roine) | ||
4 | Soul Vortex | 04:38 |
(Csörsz, Zoltan / Reingold, Jonas / Bodin, Tomas / Stolt, Roine) | ||
5 | Rollin' The Dice | 05:00 |
(Bodin, Tomas) | ||
6 | The Devil's Danceschool | 05:08 |
(Csörsz, Zoltan / Reingold, Jonas) | ||
7 | Man Overboard | 03:45 |
(Stolt, Roine) | ||
8 | Solitary Shell | 02:50 |
(Bodin, Tomas / Stolt, Roine) | ||
9 | Devil's Playground | 25:26 |
(Bodin, Tomas / Stolt, Roine) | ||
10 | Too Late For Tomatos | 10:24 |
(Csörsz, Zoltan / Reingold, Jonas / Bodin, Tomas / Stolt, Roine) | ||
- Kommentar
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Früher war es eine Normalität, wenn die Flower Kings ein neues Album herausbrachten und es sich dabei um eine Doppel-CD handelte. Nach "Space Revolver" und "The Rainmaker" hingegen waren die Fans schon fast etwas entwöhnt. Nun also wieder ein Doppelalbum.
"Unfold The Future" ist streckenweise ziemlich jazzig. Das ist aber auch schon die größte Neuigkeit. Ansonsten wird dem Zuhörer gewohnte Flower-Kings-Kost geboten, was ja nicht unbedingt als Nachteil zu sehen ist.
Beachtenswert finde ich es auch, wie schnell sich der neue Drummer Zoltan Csörsz ins Bandgefüge eingegliedert hat. Viele Kompositionen weisen ihn als Mitkomponisten aus. Seine phantasievolle Percussion-Begleitung ist streckenweise geradezu einmalig. Er erinnert mit seiner unkonventionellen Spielweise unweigerlich an Jamie Muir, den durchgeknallten Percussionisten der 72er King-Crimson-Besetzung.
Titel 10, "Too Late For Tomatos", ist ein Bonustrack und nur auf der Limited Edition enthalten.
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Hinterher ist man eben immer schlauer. Im nachhinein stellte sich das letzte Jahr veröffentlichte "The rainmaker" der Flower Kings, trotz einiger guten Ideen, im Gesamteindruck als zu zwiespältig, zu unfertig heraus, womit natürlich die bange Frage durch den Raum geisterte, wie es denn nun musikalisch mit den Flower Kings wohl weitergehen würde. Weiter nach vorne in straightere, rockigere Gefilde oder doch zurück zum komplexen Prog? Die Tour im letzten Jahr ließ dabei schon eine Richtung erahnen, griff man dort ausschließlich auf die epischen Tracks zurück, improvisierte munter drauf los und verzichtete auf jegliche Medleys, wie auch auf die mehr eingängigeren Nummern.
Nun liegt als Logik dessen der albumstechnische Nachfolger "Unfold the future" vor, der in der Tradition der Alben "Stardust we are" und "Flower power" wieder mal als Doppelalbum mit über 150(!) Minuten feinster Musik daherkommt. Doch nicht nur die Lauflänge der beiden CDs orientiert sich an der Vergangenheit, auch stilistisch geht es mit "Unfold the future" wieder mehr in progressiveres, episches, dieses mal sogar sehr jazziges Terrain, ohne natürlich auf die typischen Flower Kings Trademarks zu verzichten. Trotz Doppelalbum hat man hier nie den Eindruck von Füll- bzw. richtungslosem Material, was besonders bei "The rainmaker" für einige Verstörungen sorgte. "Unfolded the future" wartet mit einem Feuerwerk an interessanten und abwechslungsreichen Einfällen auf, unterstreicht viel mehr den improvisativen Livecharakter und die Schweden kehren insgesamt gestärkt und wesentlich aufgeräumter zurück. Egal ob lyrische Momente, Bombast oder Komplexität, das Endresultat klingt überzeugender, einfach logischer und unheimlich fesselnd, wofür neben den instrumentalen Hauptakteuren Stolt (Gitarre) und Bodin (Keyboards), sicherlich auch die inzwischen bestens eingespielte Rhythmusfraktion ein wesentlicher Grund ist.
Doch bleiben die Mannen um Roine Stolt trotz der Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln keineswegs stehen, denn wiederum gehören Elemente aus harten bzw. groovigem Rock, Jazz Rock und leichter Latino Touch mit ins Repertoire. Zudem gibt's endlich auch wieder einige sehr sperrige und durchgeknallte Momente, die der ungebremsten Improvisationsfreude der Band reichlich Tribut zollen, bisweilen zappeske / crimsoneske Züge annehmen. Im Vordergrund stehen zwar offensichtlich epische, detailverliebte Longstracks, wie dass das Album eröffnende, sehr verschachtelte, in vielerlei Hinsicht an Yes erinnernde "The truth will set you free" mit einer Länge von über 30 Minuten, sowie das dramatische "Silent inferno" (14:25) und selbstverständlich das zum Teil sehr komplexe, teils völlig durchgeknallte "Devils playground" (24:30), welches sich in einigen Parts gekonnt an die Grenzen der musikalischen Belastbarkeit herantastet, ansonsten feinsten Progressive Rock mit orchestralem Breitwandsound präsentiert. Doch überzeugen auch die "kürzeren" Lieder, sei es nun "Black and white" als sinfonisch-verspielte Nummer par excellence oder "The devils danceschool", eine pure Jazz Rock Nummer mit jeder Menge Gebläse im Miles Davis Stil, als anderes Extrem der musikalischen Bandbreite, beide nur als Beispiel für die gesamte Songpalette des Albums angeführt, da man mit jedem Durchgang andere Stücke für sich neu entdeckt.
"Unfold the future" ist vielleicht die konsequentestes Rückkehr zu reinem Progressive Rock, der zugleich altbekannt, aber dennoch modern, neu und eben typisch nach den Flower Kings klingt und eine perfekte Symbiose aus instrumentalen Können und Gespür für tolle Melodien eingeht. Ein Album, welches mehrere Durchgänge benötigt, dafür aber stetig wächst und dem Hörer immer mehr Details eröffnet. Damit definitiv ein Anwärter auf die Top Position der Jahrescharts und garantiert auch für einige, die mehr auf das geradlinigere, nachvollziehbare Material der Schweden standen, ein kompletter Schlag ins Gesicht. Dennoch werden sich wohl trotzdem wieder mal Dream Theater, Spock's Beard und die Flower Kings, wie so oft, um die Krone des Jahresbesten streiten.