MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
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Tracks | ||
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1 | MoonBabies | 05:39 |
(Sherinian, Derek / Donati, Virgil) | ||
2 | The Noble Savage | 06:14 |
(Donati, Virgil / MacAlpine, Tony / Sherinian, Derek) | ||
3 | Ataraxia | 06:17 |
(Donati, Virgil) | ||
4 | 70 Vir | 04:02 |
(MacAlpine, Tony / Donati, Virgil) | ||
5 | Micronesia | 05:56 |
(Donati, Virgil) | ||
6 | Interlude In Milan | 04:40 |
(Donati, Virgil) | ||
7 | Digital Vertigo | 04:25 |
(Donati, Virgil / MacAlpine, Tony / Sherinian, Derek) | ||
8 | Ground Zero | 06:03 |
(Donati, Virgil) | ||
9 | Midnight Bell | 03:56 |
(Donati, Virgil) | ||
10 | Ignotus Per Ignotium | 09:28 |
(Donati, Virgil) | ||
- Kommentar
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Wow! Die drei Protagonisten gehen hier ganz gewaltig zur Sache! Dies ist nicht das erste Album von Planet X, aber es ist das erste, das ich in die Finger und zu hören bekam. Ein Hammer-Album, wie ich finde.
Das was Derek Sherinian (Ex-"Dream Theater"), Tony MacAlpine und Virgil Donati hier in Hochgeschwindigkeit vorführen, lässt einen selbst beim Zuhören außer Atem kommen. Nun ja, der Vergleich passt vielleicht nicht ganz, aber streckenweise erinnern mich die drei stark an den King-Crimson-Spross "U.K.". Wenn auch ungleich härter, klingt das Gitarrenspiel von Tony MacAlpine oftmals stark nach Alan Holdsworth.
Was beim genaueren Studieren des Cover-Textes auffällt: Virgil Donati komponierte alle Titel - sechs der zehn Stücke sogar im Alleingang! Das ist nicht gerade üblich für einen Drummer. Respekt!
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Bescheidenheit war schon immer ein Fremdwort für Derek Sherinian. "Es gibt eine Sache, die ich von Alice Cooper gelernt habe. Cooper sagte: Als Legende musst du dich so weit auf den Ende eines Balkens wagen, dass Leute Angst haben, dir zu folgen. Ich denke, genau das ist, was wir mit Planet X musikalisch machen. Da wir bei Planet X volle künstlerische Kontrolle haben sind wir vollkommen frei in unserer Kreativität. Deshalb ist unser Ziel, neue Standards für das gesamte Genre zu setzen". Aha, sehr interessant Herr Sherinian, aber sonst geht's noch ganz gut mit dem Ego?!
Genau diese Aussage spiegelt sich im Ansehen unter Fans und Musikern wieder. Die Beurteilung der musikalischen Taten vom Trio Sherinian - MacAlpine - Donati reicht von staunender Bewunderung, ob der Virtuosität und des Könnens der Musiker bis hin zu totaler Ablehnung von einfach seelenlosem Technikgefrickel ohne jegliche Substanz. Diese auseinandergehenden Einschätzungen wird auch "MoonBabies" nicht verändern, denn hier bekommen beide Seiten genau dass, was sie fasziniert bzw. abstößt. Doch trotzdem wartet dieses Album auch mit einigen Änderungen und Überraschungen auf. Als Produzent fungierte Schlagzeuglegende Simon Phillips, was eindeutig den Stellenwert der Band innerhalb des Musikerkollegenkreis dokumentiert. Als Gastinstrumentalisten verfeinern abwechselnd die drei Bassisten Billy Sheehan (Mr.Big, David Lee Roth), Tom Kennedy und Jimmy Johnson die homogene Produktion.
Neben dem unbestreitbaren Frickelfaktor kommt man nicht umhin, das mühelose Hin- und Herwechseln zwischen den Stilen hervorzuheben, wie es auch erstaunlich viele groovige Passagen zu hören gibt. Da beginnt ein Stück total jazzig, um dann ins schwermetallische Fach zu wechseln, sich schlussendlich irgendwo im magischen Dreieck Rock-Metal-Jazz zu behaupten. Die metallische Ausrichtung ist eigentlich kein Wunder, denn alle drei kommen mehr oder weniger aus diesem Bereich, Sherinian spielte erst kürzlich auf Yngwie Malmsteens neuem Werk, Donati und MacAlpine arbeiten mit Steve Vai. Planet X ist laut eigenem Bekunden keineswegs nur ein Projekt, sondern inzwischen auch hörbar zu einer richtigen Band gereift, was sich im gleichberechtigten Miteinander der Instrumente manifestiert, auch wenn Tony MacAlpine auf "MoonBabies" am deutlichsten in den Vordergrund tritt, Derek Sherinian jedoch immer wieder exotisches Töne aus seinem Klimperkasten entlockt. Wahrlich: Musik für Musiker, aber dennoch mit einer ganz eigenen Faszination - love it or hate it!