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Live On The Edge Of Forever (Disc 1)
Label: InsideOut Music
Format: CD
Erscheinungsjahr: 2001
Gesamtlänge: 47:26
Genre:
Tracks | ||
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1 | Prelude | 01:38 |
2 | Evolution (The Grand Design) | 05:18 |
3 | Fallen / Transcendence | 06:30 |
4 | Communion And The Oracle | 07:39 |
5 | The Bird-Serpent War | 03:39 |
6 | On The Breath Of Poseidon | 05:09 |
7 | Egypt | 07:05 |
8 | The Death Of Balance / Candlelight Fantasia | 05:52 |
9 | The Eyes Of Medusa | 04:32 |
- Kommentar
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Die Live-Aufnahmen entstanden während zweier Europa-Konzerte im Oktober 2000 und Juni 2001. Wo genau diese Konzerte stattfanden, erfährt man aus nicht sehr aufschlussreichen Booklet leider nicht.
Ich hatte den Sänger Russell Allen live in der Band von Arjen Anthony "Ayreon" Lucassen ("Star One") erlebt und war nun neugierig, was er sonst so trieb. Okay, "Symphony X" ist nicht unbedingt mein Ding. Dieses Heavy-Zeugs ist leider meist ziemlich einfach gestrickt, so dass man nach einer halben Stunde den Eindruck bekommt, man habe das alles schon einmal gehört. Trotz (scheinbar) unvermeidbarem Gitarrengeflicker hebt sich aber "Symphony X" glücklicherweise etwas von der Masse ab und lässt streckenweise schon mal leichte ProgRock-Ansätze erkennen. Die Fans werden es sicher anders sehen, aber ich fand Russell bei "Ayreon" oder "Star One" wesentlich ausdrucksstärker.
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Seit mittlerweile sieben Jahren bestehen Symphony X, doch dauerte es bis 1998, nach dem vierten Album "Twilight in Olympus", bevor die Band ein stabiles Line-Up gefunden hatte und somit sich auch auf Tourneen wagte. Mit "Live on the edge of forever" legen sich nun gleich als Doppel CD ihr erstes Livealbum vor, welches letztes und dieses Jahr bei Konzerten in Strasbourg, Ludwigsburg und im Elysée Montmatre in Paris, vor weit über 2.000 begeisternden Fans, mitgeschnitten wurde. Und dieses Album dokumentiert, dass die Amerikaner nicht nur ausgezeichnete Studiotüftler sind, sondern sie sich inzwischen mit ihrer ganz eigenen Interpretation von Progressive Power Metal auch live durchaus hören lassen können.
Die insgesamt 16 Songs bieten einen gezielten Ausschnitt aus den letzten drei Studioalben, auf die ersten beiden, noch etwas unausgewogenen wirkenden Longplayer, wurde wahrscheinlich bewusst komplett verzichtet. Die erste CD ist fast ausschließlich ihrem letzten, wohl ausgereiftesten Studiowerk "V - The new mythology suite" mit den ersten neun Titeln vorbehalten, der Rest wird brüderlich zwischen "The divine wings of tragedy" und "Twilight in Olympus" aufgeteilt, wobei die jeweiligen Longsongs, das vierzehnminütige "Through the looking glass", wie auch eine fast 20 Minuten Version von "The divine wings of tragedy" mit von der Partie sind. Waren Symphony X zu Beginn vor allem ein Vehikel für die technischen Fingerfertigkeiten von Schnellfinger Michael Romeo, so ist aus der Band aus New Jersey, zum einen durch Sänger Russel Allen, aber zum anderen auch durch mehr als nur schmückendes Beiwerk an Keyboards und Schlagzeug, eine richtige Band geworden. Allein der Bass geht im virtuosen Takt- und Instrumentengewirbel doch etwas unter.
Auch wenn "Live on the edge of forever" perfekt die Dynamik der Auftritte von Symphony X einfängt, so geht doch stellenweise etwas die Brillanz, die klare Abmischung der Studioaufnahmen verloren, das Schlagzeug scheppert sich zu arg in den Vordergrund, an manchen Stellen klingt der Mix nicht ganz so prägnant und auch wesentlich aggressiver, sich im Tempo überschlagend. Jedoch machen die Aufnahmen den Eindruck, als ob es sich um wirkliche Livemitschnitte handelt, an denen nicht mehr im Studio herumgewerkelt wurde, um etwaige Fehler auszubügeln. Insgesamt kann man bis auf diese kleinen Makel aber mit dem Sound wirklich mehr als zufrieden sein und bekommt für sein Geld ein absolut ausgezeichnetes Livealbum geboten.
Wenn Symphony X weiter so konsequent Power und Melodie auf der einen, Komplexität und instrumentale Abwechslung auf der anderen Seite verbinden, sollte es zukünftig mit ihnen noch weiter noch oben gehen.