MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
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Tracks | ||
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1 | A Legacy | 06:16 |
(Hogarth, Steve / Rothery, Steve / Kelly, Mark / Trewavas, Pete / Mosley, Ian / Helmer, John) | ||
2 | Deserve | 04:23 |
(Hogarth, Steve / Rothery, Steve / Kelly, Mark / Trewavas, Pete / Mosley, Ian) | ||
3 | Go! | 06:11 |
(Hogarth, Steve / Rothery, Steve / Kelly, Mark / Trewavas, Pete / Mosley, Ian) | ||
4 | Rich | 05:42 |
(Hogarth, Steve / Rothery, Steve / Kelly, Mark / Trewavas, Pete / Mosley, Ian) | ||
5 | Enlightened | 04:59 |
(Hogarth, Steve / Rothery, Steve / Kelly, Mark / Trewavas, Pete / Mosley, Ian) | ||
6 | Built-In Bastard Radar | 04:52 |
(Hogarth, Steve / Rothery, Steve / Kelly, Mark / Trewavas, Pete / Mosley, Ian / Helmer, John) | ||
7 | Tumble Down The Years | 04:33 |
(Hogarth, Steve / Rothery, Steve / Kelly, Mark / Trewavas, Pete / Mosley, Ian / Helmer, John) | ||
8 | Interior Lulu | 15:14 |
(Hogarth, Steve / Rothery, Steve / Kelly, Mark / Trewavas, Pete / Mosley, Ian / Helmer, John) | ||
9 | House | 10:15 |
(Hogarth, Steve / Rothery, Steve / Kelly, Mark / Trewavas, Pete / Mosley, Ian) | ||
- Kommentar
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Ich kann mich (selbst nach all den Jahren) einfach nicht daran gewöhnen, dass Marillion nicht mehr das sind, was sie einst waren. Obwohl nur ein Musiker ausgetauscht wurde (Fish gegen Hogarth) klingt die Band wie umgepolt. Hätte man mir die neuen Sachen damals vorgespielt, wäre ich nie dahinter gekommen, dass es sich dabei um Musik von Marillion handelt. Auch "Marillion.Com" macht da keine Ausnahme. Trotzdem sind viele Tracks durchaus hörenswert und gehen teilweise richtig ab (z.B. "Deserve").
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Ach, was waren das noch für Zeiten, als man voller Erwartung in den Plattenladen eilte, um sich die neue Marillion Scheibe zu kaufen. Und heute? Zum einen muss man schon sehr genau suchen, um überhaupt "marillion.com" zu finden (drei Versuche beim Media Markt!) und zum anderen hat das Anhören dieser Scheibe schon lange keine so hohe Priorität, wenn sich gleichzeitig die neuen CDs von Anekdoten, Camel, Dream Theater und Colin Bass auf dem Schreibtisch stapeln. Doch spätestens seit "Afraid of sunlight" gelten bei Marillion eben ganz andere Ansprüche, man muss eben auf einige Überraschungen gefasst sein und auch die Vorabmeldungen zum neuen Album blieben diesem Trend treu. Wo stehen nun Marillion mit ihrem neuesten Werk?
Ein Kurzritt durch die neun Titel macht mal wieder die Bandbreite offensichtlich, die auf einen einschlägt. "A legacy" ist ein düsterer, bombastischer Opener, "Deserve" eine straighte, poppige Rocknummer, während das sehr atmosphärische, getragene "Go!" sehr gut auch Platz auf "Afraid of sunlight" gefunden hätte. Mit "Rich" einer netten Rocknummer mit psychedelischem 60's Feeling und "Tralala" Mitsingteil geht's weiter, bevor es "Enlightened" wieder deutlich ruhiger und trauriger werden lässt. "Built-in bastard radar", eine getragene Rocknummer mit härteren Gitarren, zieht ohne nennenswert einen Eindruck zu hinterlassen, vorbei, "Tumble down the years" eine unscheinbare Mid-Tempo Nummer ist ähnlich unspektakuläres Füllmaterial. Doch nach Schatten folgt Licht, den mit dem über 15-minütigen "Interior Lulu" ist Marillion wieder mal ein kleines Meisterwerk gelungen. Nach verhaltenem Anfang lassen es die Briten endlich wieder mal richtig krachen. Abgedrehte, expressive Instrumentalteile, sie können es ja doch noch! Nach diesem kurzen Intermezzo schleppt sich der Song langsam bombastisch vor sich hin und endlich heult mal wieder die Rothery Gitarre so wie früher. Das abschließende, über zehnminütige "House" wabbert sehr getragen, fast schon spacig, aber voll Gefühl vor sich in und ist ein würdiges Ende dieses Albums.
Fazit: Marillion wandern weiter auf Rockpfaden. Mit ihrem neuesten Studiowerk ist ihnen ein gutes Album gelungen, bei dem Produzent Steven Wilson (Porcupine Tree) offensichtlich seine Finger mit im Spiel hatte. Wer auf die "neuen" Marillion steht, wird nicht enttäuscht sein, die "alten" Fans vergrault man natürlich mit solchen Platten vollständig, denn nur ein hervorragender Longsong und ein Mischung aus Atmosphäre und bodenständiger Rockkost ist denen eindeutig zu wenig und mit Progressive Rock hat so etwas natürlich nichts mehr viel zu tun. Und so langte es in der ersten Erscheinungswoche gerade mal für Platz 50 in den deutschen Longplayercharts, in der zweiten Woche war man bereits aus den Top 100 geflogen!