MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
Detailansicht
Tracks | ||
---|---|---|
1 | Inertia | 04:20 |
(Sherinian, Derek / Phillips, Simon) | ||
2 | Frankenstein | 03:31 |
(Winter, Edgar) | ||
3 | Mata Hari | 06:21 |
(Sherinian, Derek / Phillips, Simon / Franklin, Tony) | ||
4 | Evel Knievel | 03:17 |
(Sherinian, Derek) | ||
5 | La Pera Loca | 05:06 |
(Sherinian, Derek / Phillips, Simon) | ||
6 | Goodbye Porkpie Hat | 06:23 |
(Mingus, Charly) | ||
7 | Astroglide | 04:35 |
(Sherinian, Derek / Phillips, Simon) | ||
8 | What A Shame | 05:01 |
(Sherinian, Derek / Pitrelli, Al) | ||
9 | Rhapsody Intro | 01:41 |
(Sherinian, Derek / Donati, Virgil) | ||
10 | Rhapsody In Black | 06:40 |
(Sherinian, Derek / Donati, Virgil) | ||
- Kommentar
-
Hier stimmt einfach alles! Derek Sherinian und sein "väterlicher" Produzent und Partner Simon Phillips brennen ein wahres Feuerwerk kraft- und prachtvoller musikalischer Ideen ab. Selbst bei Coverversionen wie "Frankenstein" (Edgar Winter) oder "Goodbye Porkpie Hat" (Charly Minus) findet Sherinian eine ausgewogene Balance zwischen eigener Interpretation und Originaltreue.
- CD-Kritik von Kristian Selm
-
Ganz so recht blickt man mit den wechselnden Identitäten des Herrn Sherinian nicht mehr durch. Sein 99er Solowerk nannte er "Planet X", um danach mit der Band Planet X ein Album vorzulegen. Sein aktuelles Werk trägt nun wieder seinen Namen, gibt's nun Planet X nicht mehr oder braucht der Künstler wieder mal seinen Namen richtig fett auf einer CD um seine eigenes, nicht gerade kleines Ego zu pflegen?
Wie dem auch immer sei, Derek Sherinian, ehemaliger Tastenklopfer bei Alice Cooper, Kiss und Dream Theater, hat sich auf seiner aktuellsten Veröffentlichung nur die feinsten Namen mit ins Boot geholt. Als Special Guests und Co-Authoren wirken u.a. Steve Lukather (Toto), Simon Phillips, Zakk Wylde (u.a. Ozzy Osbourne, Pride & Glory), Al Pitrelli (Savatage, Megadeth), Jerry Goodman (Mahavishnu Orchestra) mit, ein wahres Who is Who der Rock, Metal und Fusionszene. Dementsprechend vielschichtiger und homogener, nicht immer technisch ganz so überdreht wie Planet X, klingt dann auch "Inertia". Harte, Heavy-Passagen wechseln ab mit bluesigem Fusion-Feeling, mal wird das knallharte Technik-Brett ausgepackt, um aber auch einfach mal richtig schön gefühlvoll die Saiten heulen zu lassen. Erstaunlicherweise ist es auch nicht Sherinian, der dieses Album ständig dominiert, sondern seine zahlreichen Gäste bekommen genügend Platz und Raum, um sich solistisch in Szene zu setzen.
Trotz des erstaunlichen musikalischen Niveaus, auf dem sich diese Scheibe bewegt, wirkt aber nicht alles 100% geglückt. Neben dem teilweise eigenverschuldeten Versumpfen in der eigenen Technikfalle, wagt man sich auch an Covern von zwei echten Fusion bzw. Jazz Rock Klassikern. Und so wird z.B. Edgar Winters brachial-geniales "Frankenstein" leider das Opfer des zu viel gewollten, aber zu wenig neu hinzugefügten. Der unnötige Härtegrad raubt dem Stück die Kraft seines kongenialen Monsterriffs und wirkt im Vergleich zum Original doch inhaltlich recht leer. Auch in den härteren Passagen anderer Titel hat man oft ebenfalls das Gefühl, dass hier zu viel Noten in zu wenig Zeit gespielt wurden, Schnellspielerei dem Feeling des Songs zum Opfer fielen. Doch lassen sich die zweifellos begnadeten Musiker mal mehr Zeit, dann bekommen ihre Ideen nicht nur Gefühl, sondern sie wirken nicht blindlings herausgedroschen, sondern ehrlich von Herzen.
"Inertia" wird somit vor allem Freaks von wahnsinniger Spieltechnik begeistern, was an manchen Stellen doch der Platte etwas die innere Wärme raubt. Dennoch insgesamt eine gute, in Ansätzen bisweilen sehr gute Instrumentalscheibe, die gekonnt Heavyelemente mit Fusion vereint.