MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
Detailansicht
A Different Point Of You
Label: DVS Records
Format: CD
Erscheinungsjahr: 2003
Gesamtlänge: 51:06
Genre:
Tracks | ||
---|---|---|
1 | A Clown's Tale | 06:52 |
(Griffiths, Philip / Richter, Matthias) | ||
2 | Fake The Right | 05:02 |
(Richter, Matthias / Griffiths, Philip) | ||
3 | Your Other Way | 06:48 |
(Griffiths, Philip / Lemke, Vytas) | ||
4 | Icarus Unworded | 06:36 |
(Griffiths, Philip) | ||
5 | The Usual Routine | 04:42 |
(Griffiths, Philip / Lemke, Vytas) | ||
6 | Drifting | 03:18 |
(Griffiths, Philip) | ||
7 | On The Fringe | 07:04 |
(Fischer, Frank / Griffiths, Philip / Lemke, Vytas) | ||
8 | The Great Open | 07:28 |
(Griffiths, Philip / Lemke, Vytas / Richter, Matthias) | ||
9 | Too Much Toulouse | 03:16 |
(Griffiths, Philip / Lemke, Vytas) | ||
- CD-Kritik von Kristian Selm
-
Die wahren Söhne Mannheims kehren zurück! Viel Zeit, Liebe fürs Detail und natürlich jede Menge Enthusiasmus wurde ins Komponieren und die Produktion des zweiten Longplayers "A different point of you" gesteckt. Die Mühe hat sich gelohnt, denn das Album dokumentiert in jeglicher Hinsicht eine Weiterentwicklung und Verfeinerung des musikalischen Konzeptes und Ansatzes von Alias Eye.
Anscheinend widersprüchliche Aussagen, "Kompositorisch sind die Songs komplexer, aber auch dichter und melodischer geworden." oder "Das Ganze wird nicht mehr so düster und getragen wie auf "Field of names". Wir haben nämlich diesmal ein paar ganz gelungene Funky-Nummern mit dabei.", die Sänger Philip Griffiths im Vorfeld äußerte, sind nach dem Durchhören des Albums wesentlich schlüssiger und nachvollziehbarer. Alias Eye gelingt es gleichzeitig eingängig und vielschichtig zu sein. Ein Merkmal, welches man bereits vom ersten Album kennt, ist der massive Hang zu griffigen Melodien, einprägsamen Hooks, dominierenden Rockelementen, die aber in eine abwechslungsreiche Songstruktur gesteckt werden. Stilistisch wird auf dem neuen Album ein sehr weiter Bogen gespannt, der von groovigen, funkigem Rock bis hin zu sinfonischem, melodischem Progressive Rock, leicht verdaulichen Jazzanleihen, aber auch bis hin zu Folk, balladesken Tönen und klassischen Momenten reicht. Sicherlich in der gesamten Breite nicht unbedingt nach jedermanns Geschmack und nichts für die komplexe Frickelfraktion oder Progpuristen, aber man darf den Jungs ein gekonntes Gespür für große Abwechslung attestieren.
Trotz der stilistischen Breite, klingen Alias Eye immer nach sich selbst. Vor allem wegen dem prägnanten Gesangs des Frontmanns und der mehrfach geschmackvoll eingeflochtenen Gitarrensoli von Matthias Richter, ohne dass die anderen Mitstreiter dagegen zurücktreten müssen. Bei Alias Eye geht es vor allem um einen homogenen Gruppensound. Durch die vermehrte Hinzunahme von Gastmusikern wird zudem die klangliche Breite erweitert. So bekommt der Opener "A clown's tale" durch Saxophoneinlagen einen orientalischen Touch verliehen, spanische Gitarre gibt "Your other way" einen südeuropäischen Einschlag, "Too much Toulouse" versprüht u.a. durch Einfügung von Kontrabass leichte Barjazz Atmosphäre.
"A different point of you" bietet alles was anspruchsvolle Rockmusik auszeichnet, ist damit absolut massentauglich, sofern solche Musik in der heutigen Medienlandschaft noch Raum bekommen würde. Bezeichnenderweise sagte die Band ihre Teilnahme am Deutschen Rock und Pop Preis ab, da dort nur formbare Bands mit entsprechender Vermarktbarkeit gesucht wurden und kreative Elemente, sowie musikalisches Können keine Berücksichtigung fanden. Auch dies spricht für das gewonnene und berechtigte Selbstvertrauen von Alias Eye.