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Coming Through (Disc 2)
Label: InsideOut Music
Format: CD
Erscheinungsjahr: 2002
Gesamtlänge: 38:37
Genre:
Tracks | ||
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1 | Multimedia Track mit "Making Of" und "Slide Show" | 38:37 |
- Kommentar
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Der kleine, unscheinbare Ryo, berühmt-berüchtigt durch seine trashigen Keyboardsolos während der Spock's Beard Konzerte, liefert hier völlig überraschend mit "Coming Through" das beste Solo-Album im Kreise seiner Band-Kollegen ab. Während Nick und Neal auf ihren Scheiben nur herumkrampfen, klingen die Songs von Ryo frisch, einfalls- und abwechslungsreich.
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Beim Barte des Spock, jetzt auch noch Ryo Okumoto mit seinem "Coming through". Hahaha! Nach diesem eloquenten Kalauer von gar sehr minderwertiger Gestalt, zu etwas handfesteren Tatsachen. "Coming through" ist nach "Solid gold" (1980), Treasured moments" (1966/97) das mittlerweile dritte Soloalbum des Keyboarders von Spock's Beard. Der gebürtige Japaner, der bereits als Gastmusiker für so illustre Weltstars wie Nathalie Cole, Phil Collins oder Eric Clapton in die Tasten griff bzw. bei Nathalie Cole noch immer greift, hat sich auf seinem aktuellen Werk deutlich mehr in der progressiven Rock Richtung orientiert. Eindeutig ist dies sicherlich auf seine langjährige Mitarbeit bei Spock's Beard zurückzuführen, womit es auch nicht weiter verwundert, dass auf seinem Solowerk ebenfalls seine Bandkollegen Neal Morse (inzwischen ex-Kollege), Nick D'Virgilio und Dave Meros teilweise mit von der Partie sind. Doch auch die weiteren Namen der Mitwirkenden lesen sich durchaus eindrucksvoll. So sind als Sänger u.a. Glenn Hughes (ex-Deep Purple), sowie Toto's Bobby Kimball zu hören; an den Instrumenten gibt's zudem ein Wiederhören mit Steve Lukather (Toto) und Schlagzeuglegende Simon Philips, inzwischen ebenfalls bei Toto aktiv.
Ganz der Linie dieser ausgezeichneten Begleiter folgend, handelt es sich bei "Coming through" keineswegs um ein typisches Soloalbum eines Keyboarders, sondern richtige Songs und Soloeskapaden halten sich elegant die Waage. Natürlich setzt sich Okumoto des öfteren, vor allen an der Hammond, sehr geschickt in Szene, jedoch keineswegs übertrieben oder in den Vordergrund drängend. Seine Mitmusiker bekommen genug Entfaltungsraum, so dass dieses Album von vorne bis hinten einen sehr homogenen Eindruck hinterlässt. Dadurch, dass die Soloausflüge wie z.B. der Opener "Godzilla vs. King Chidarah" oder "Free fall" einen mehr improvisativen Charakter besitzen, wirken diese Titel wesentlich frischer, als bis ins letzte Fitzelchen durchkomponierte, aber letztendlich doch oft recht steril wirkende, reine Instrumentalarrangements. Als durchkomponierten Progressive Rock Kracher bekommt man dafür das rund 19-minütige "Close enough", welches u.a. einige bekannte Teile von Ryo's Soloeskapaden aus den Bärten Konzerten enthält. Die mehr rockigen Gesangstitel, die durch jeden Sänger ihren ganz eigenen Stempel aufgesetzt bekommen, sorgen zudem für Abwechslung und zeugen von den Songschreiberqualitäten des umtriebigen Tastenmannes, der neben drei Alleinkompositionen, zudem mit Neal Morse und Nick D'Virgilio zusammenarbeitete.
Alles in allem, nach den Soloalben von Neal Morse und Nick D'Virgilio, eine weitere interessante Facette außerhalb des typischen Spock's Beard Universums. Wer's mehr kernig-rockig mit einem prächtigen Schuss Fusion und Progressive Rock mag, der ist bei Ryo Okumoto Soloausflug genau richtig.