MusikZone − Die CD-, DVD- und Blu-ray-Sammlung
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Tracks | ||
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1 | Heart Of Darkness | 04:51 |
(Wetton, John / Vallance, Jim) | ||
2 | Say It Ain't So | 03:57 |
(Wetton, John / Vallance, Jim) | ||
3 | No Ordinary Miracle | 04:52 |
(Wetton, John / Peterik, Jim) | ||
4 | Where Do We Go From Here? | 03:21 |
(Wetton, John / Vallance, Jim) | ||
5 | E-SCAPE | 04:08 |
(Fripp, Robert / Wetton, John / McDonald, Ian) | ||
6 | Another Twist Of The Knife | 04:30 |
(Wetton, John / Wagner, Richard) | ||
7 | Silently | 03:54 |
(Wetton, John / Savigar, Kevin) | ||
8 | Before Your Eyes | 02:56 |
(Wetton, John / Young, John) | ||
9 | Second Best | 04:00 |
(Wetton, John / Shiffrin, Sue / Cassidy, David) | ||
10 | Real World | 02:41 |
(Wetton, John / Starkey, Richard) | ||
- Kommentar
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Die besten Tage von John Wetton sind eindeutig vorbei. Mit dem Album "Sinister" kann er vielleicht balladenversessene Schnarchnasen begeistern, nicht aber beinharte Progfans.
- CD-Kritik von Kristian Selm
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Nach einer Unzahl von illegalen, halboffiziellen und offiziellen Livealben, hat John Wetton endlich mal wieder die Zeit gefunden, ein wirklich neues Soloalbum im Studio aufzunehmen. Doch um es gleich vorweg zu nehmen, "Sinister" kann irgendwie nicht so recht überzeugen und auch keineswegs die ihn es etwas zu hoch gesetzten Erwartungen erfüllen.
Okay, mit einer Spielzeit von knapp unter 40 Minuten bekommt man nicht gerade sehr viel Musik für sein Geld, doch das wäre noch zu verschmerzen, wenn der Gehalt um so besser wäre. Die Liste der beteiligten Gastmusiker (u.a. Steve Hackett, Robert Fripp, Ian McDonald, Gary Chandler und Steve Christy von Jadis, Martin Orford, der derzeitige Styx Schlagzeuger Todd Sucherman) und Mitsongschreiber (u.a. Jim Vallance, vor allem bekannt durch seine langjährige Arbeit mit Bryan Adams) ist hochkarätig - doch irgendwie wirkt vieles zu simpel, zu durchschaubar, eine Spur zu einfallslos.
Sicherlich, John Wetton hatte sich bereits Anfang der 80er mit Asia, weit weg von seiner progressiven Zeit bei King Crimson oder UK entfernt, doch auf "Sinister" kann er trotz deutlicher Asia-Anleihen selbst nicht die Magie jener, seiner kommerziell erfolgreichsten Vergangenheit entfachen. Hier und da sind schöne Ideen vorhanden - so beginnt der Opener "Heart of darkness" richtig schön dramatisch, "Say it ain't so" hat ein wunderbare Hookline, auch die typischen Wetton Balladen im Stil von "No ordinary miracle" und "Silently" fehlen nicht - doch irgendwie hat man alles schon mal wesentlich besser, griffiger, eindringlicher vom Meister selbst gehört. Es sei an dieser Stelle nur an Titel wie das bombastische "Battlelines" aus Anfang der 90er erinnert.
Mainstream, AOR und poppige Refrains sind keineswegs Teufelszeug, doch John Wetton kocht aus diesen Zutaten ein zu einfallsloses Menü. Da passt es schon fast ins Bild, dass sogar die drei ehemaligen/noch King Crimson Musiker Fripp - Wetton - McDonald mit ihrem Instrumental "E-scape" ein ebenfalls für meinen Geschmack zu lasches Soundscape-Gewabbere produzieren.
Live hat John Wetton erst kürzlich bewiesen welche Power und Spielfreude noch in ihm steckt, könnte er nur davon einiges auf sein aktuelles Album retten - so bleibt leider nur das Warten auf seine nächste Tour.